Masche durchschaut
Vermittler von falschen Polizisten verurteilt

- Richter Markus Grünberger
- Foto: Ilse Probst
- hochgeladen von Victoria Edlinger
Nachdem im vergangenen Oktober drei Mitglieder der sogenannten „Polizeitrickbetrügerbande“ verurteilt worden waren (MeinBezirk berichtete), wurde nun der vierte Beschuldigte von „echten“ Polizisten zum Prozess vorgeführt, da er zuletzt der Verhandlung unentschuldigt ferngeblieben war.
TULLN. Das 23-jährige Bandenmitglied warb im Dezember 2022 einen bereits verurteilten Geldabholer an und vermittelte dessen Daten an einen 24-jährigen Türken, der während einer siebenjährigen Haft aus dem Gefängnis heraus für die kriminelle Organisation tätig war.
Wie bereits beim Prozess im Oktober führte Richter Markus Grünberger als Vorsitzender des Schöffensenats die Verhandlung. Auch diesmal erläuterte er anhand der Ausführungen der Staatsanwältin nicht zuletzt aufgrund der Anwesenheit einer Gruppe von Schülern den Aufbau der kriminellen Organisation, die ihren Hauptsitz in der Türkei habe. Einige Köpfe der Bande wurden dort bereits verurteilt, ein Mitglied fasste dabei eine Haftstrafe von 400 Jahren!! aus.
Mehrere Verdächtige verurteilt
Vergleichsweise unbedeutend fielen die Strafen für die „kleinen Fische“ beim Prozess in St. Pölten aus, denen vor allem ein Polizeitrick in Vorarlberg gelang und die ein 79-jähriger Tullner beim Versuch, ihm Beute im Gesamtwert von rund 70.000 Euro abzuluchsen, zu Fall brachte (Mein Bezirk berichtete).
Als „kleinstes Rädchen“ der vier Beschuldigten fasste der 23-Jährige 14 Monate Freiheitsstrafe, davon zehn bedingt, aus. Verteidiger Jürgen Brandstätter verwies in seinem Plädoyer auf das Tatsachengeständnis seines Mandanten hin, das er bereits in seiner polizeilichen Einvernahme abgelegt hatte. „Ich ersuche, dass man ihm die Chance, legal Geld zu verdienen, nicht verbaut“, so Brandstätter, der die Weisung für Bewährungshilfe, sowie die stationäre Suchtmitteltherapie als Ergänzung zum bereits rechtskräftigen Urteil begrüßte.
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