Wachstum bedeutet Investition
Orte rüsten für die Bürger auf: Infrastruktur muss ausgebaut, Lebensqualität erhalten bleiben.
BEZIRK TULLN. Bevölkerungsanstieg bedeutet Ausbau der Infrastruktur, Erhöhung des Arbeitsplatzangebotes sowie Wohnraum – jedoch darf die Lebensqualität nicht darunter leiden. Bis 2050 ist mit einem Zuwachs von 20.000 Menschen im Bezirk zu rechnen, prognostiziert die "Kleinräumige Bevölkerungsprognose für Österreich" der Österreichischen Raumordnungskonferenz.
"Das wird für die Gemeinden eine große Herausforderung. Die Infrastruktur muss dann für viel mehr Menschen bereitgestellt werden. Das betrifft Kindergärten und Schulen, aber auch den Bau von Straßen, Leitungen und Elektrizität", zeigt die Raumwissenschaftlerin Gerlind Weber auf.
Rasante Entwicklung
Oft höre man von den Menschen: "Spürst die Dynamik", sagt Stadtchef Peter Eisenschenk, der den Bürgern neben 12.000 Arbeitsplätzen in der Bezirkshauptstadt hohe Lebensqualität bietet. Viel strategische Arbeit stecke hinter der rasanten Entwicklung, die Tulln an den Tag gelegt hat. Als jüngstes Beispiel betont er unter anderem auch das Kulturangebot, das "nur durch die Errichtung des neuen Stadtsaales Danubium" möglich gemacht wurde. Um jedoch das Miteinander nicht außer Acht zu lassen, setzt man auf die Initiative "Netzwerk Nachbar", wo Bürger mit Unterstützung der Stadt Grätzelfeste veranstalten. "Damit werde der Anonymität entgegengewirkt", so Eisenschenk.
Zur Sache:
In den letzten 13 Jahren haben die Gemeinden im Bezirk Tulln kräftig zugelegt. Den meisten Zuwachs konnte Muckendorf verzeichnen, lediglich Großriedenthal hat ein Minus vor der Zahl. Alle Angaben in Prozent:
1. Muckendorf-Wipfing: 43,3
2. Sankt Andrä-W.: 19,6
3. Königstetten: 17,6
4. Grafenwörth: 16,2
5. Tulln: 16
6. Langenrohr: 15,3
7. Absdorf: 14,2
8. Fels: 13,2
9. Tulbing: 13,2
10. Zeiselmauer-W.: 13,1
11. Atzenbrugg: 11,2
12. Großweikersdorf: 9,2
13. Zwentendorf: 8,4
14. Michelhausen: 8,2
15. Sieghartskirchen: 8,1
16. Judenau-B.: 7,6
17. Kirchberg: 6,7
18. Würmla: 5,3
19. Sitzenberg-R.: 5,2
20. Königsbrunn: 5,2
21. Großriedenthal: -3,7
Quelle: Statistik Austria
Das stärkste Wachstum bis 2030 ist in der Region Schwechat mit 28 Prozent zu erwarten, für die Region Gänserndorf-Großenzersdorf-Marchegg und Klosterneuburg-Purkersdorf beträgt es 23 Prozent. Mit 22 Prozent Bevölkerungswachstum liegen die Region Baden-Ebreichsdorf und der Bezirk Korneuburg auf dem dritten Platz.
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