Wehr ist "nicht für die Fische"

- Verhandlung im Gemeindeamt:> Nikolaus Seitschek (sthd., BH Tulln), Bgm. Josefa Geiger (re.) und Wehrbesitzer Josef Stöger.
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Keine Passierbarkeit gegeben: Wehrkörper muss entfernt werden.
ABSTETTEN / TULLN. Es ist das letzte Wehr in der Region, bei dem noch keine Fischaufstiegshilfe errichtet wurde – die Rede ist vom Wehr an der großen Tulln in Abstetten, das sich in Privatbesitz von Josef Stöger befindet. Da das 3,5 Meter hohe Wehr derzeit nicht benutzt wird, steht die Frage im Raum, wie es damit weitergeht. Denn es stellt ein Hindernis für seltene Fischarten wie Barbe oder Nase dar, die aus der Donau kommend ihre Laichgründe nicht erreichen können. Die EU Wasserrahmenrichtlinie schreibt aber vor, dass alle Wehranlagen für Fische passierbar sein müssen.
Nun fand am Donnerstag im Sieghartskirchener Gemeindeamt eine Verhandlung statt. Inhaber Stöger sieht keine Möglichkeit, einen Fischaufstieg einzubauen. Laut einer Planung eines Zivilingenieurs liege die Investition bei 100.000 Euro: "Wenn ich keine Fischaufstiegshilfe errichte, muss ich das Wehr abreißen", sagt er, und dass er "weitere Möglichkeiten" ausschöpfen wolle. Bezirkshauptmann Andreas Riemer informiert, dass "mangels Umsetzung der Fischpassierbarkeit das Wasserrecht von Herrn Stöger ex lege erloschen ist". Im Zuge der Verhandlung wurde festgehalten, dass der Wehrkörper entfernt werden muss, was bereits im Jahr 2016 vereinbart wurde.
Zur Sache:
Laut EU Wasserrahmenrichtlinie müssen Wehre für Fische passierbar sein. In Abstetten sollte ein Fischaufsteig errichtet werden, was der Inhaber aber noch nicht umgesetzt hat. Nun soll das Wehr abgebaut werden, da sich eine Nutzung der Wasserkraft aufgrund der hohen Investitionskosten nicht rentieren würde.
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