Wie Sie Igel-Leben retten
Zurzeit irren viele untergewichtige Jungigel durch unsere Gärten. So können Sie ihnen helfen den Winter zu überleben:
BEZIRK TULLN. Während einem heißen und trockenen Sommer können Igelmütter ihren Nachwuchs nur mühsam ernähren. Jezt irren viele untergewichtige Jungigel nahrungssuchend durch unsere Gärten und Parks. Abgesehen davon, dass das Futterangebot bedingt durch die kalte Jahreszeit abnimmt, erwarten unsere stacheligen Nützlinge auch Gefahren. Allzu aufgeräumte Gärten, Schnitt- und Umsetzmaßnahmen, unvorsichtiges Abtragen von Holzstößen und Komposthaufen sowie die Verwendung von Laubsaugern zerstören ihren Lebensraum und vertreiben sie aus unseren Grünanlagen.
Unterschlupf einrichten
Mit folgenden einfachen Mitteln können Sie Igeln einen Unterschlupf einrichten:
- Auf einen Laubhaufen schlichtet man reichlich Astwerk und Reisig, darüber wird eine Plastikplane gespannt, deren vier Zipfel am Boden mit Steinen befestigt sind. Die Abdeckung kann mit weiterem Laub versteckt werden.
- Eine Igelburg aus Ziegelsteinen mit einem verwinkelten Eingang in L-Form samt wetterfestem Dach, gefüllt mit Kleintierstroh (kein Heu wegen der Schimmelgefahr) bietet Igeln einen gerne angenommenen Unterschlupf.
- Eine Holzpalette, auf die man eine Dachpappe oder Folie nagelt, kann als Winterquartier und Futterhaus dienen.
- Ein Laub-Ast-Haufen an einer regengeschützten Stelle sollte Hohlräume als Behausungsmöglichkeit, eine Kompostkiste Abstand zum Boden bieten.
Untergewichtige Igel richtig füttern
Lebensrettend für untergewichtige Igeljunge ist ein zusätzliches Angebot an Igeltrockenfutter, Katzenfeuchtfutter (Huhn und Rind in Pastetenform ohne Sauce und Gelee) mit geriebenen Haselnüssen, gekochte zerkleinerte Eier und Insektenschrot. Ein Schälchen Wasser nicht vergessen.
Wiegt ein Igel vor dem Winterschlaf nicht zumindest 500 Gramm, besser 800 Gramm, wird er die kalte Jahreszeit nicht überleben. Findet man einen stacheligen Winzling im Spätherbst, wäre es wichtig ihn aufzunehmen und mit Tierheimen, Igelstationen oder Tierärzten Kontakt herzustellen, um die weitere Hilfestellung zu besprechen.
Garten Tulln als Paradies
In diesem Sinne bemühen sich auch die Mitarbeiter der Garten Tulln um das Wohl der dort beheimateten Igel und scheuen keine Mühe, die stacheligen Nützlinge täglich zu füttern. Abgesehen von den vielen naturnahen Unterschlupfmöglichkeiten werden auch Stein- und Holzhäuser als Winterquartiere angeboten, bei denen ausreichend Nistmaterial in Form von trockenem Laub hinterlassen wird.
Die hilfreiche Fütterung verhindert auch die weiten Wanderungen der hungrigen Igel im Spätherbst, bei denen sie im Zuge des Passierens von Straßen besonders gefährdet sind. Leider sieht man gerade jetzt viele durch den Straßenverkehr tödlich verletzte Stacheltiere. Die Igel suchen die Nähe zu unseren Gärten. Daher bitte um Vorsicht im Ortsgebiet mit angrenzendem Augebiet und Parkflächen. Temporeduktion und Achtsamkeit vor allem während der Abend- und frühen Morgenstunden retten so manches Igelleben.
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