Langenrohr
"Arbeitslager-Posting" von SP-Frau gelöscht

- hochgeladen von Karin Zeiler
+++UPDATE, 14. August, 19.30 Uhr+++
Vonseiten der SPÖ-Bezirksorganisation wird mitgeteilt, dass Elisabeth Mathes ihr Facebook-Posting gelöscht und sich entschuldigt hat. Die Bezirks-SPÖ nimmt das entsprechend zur Kenntnis und erwartet, dass in Zukunft derartige verbale Entgleisungen nicht mehr passieren, heißt es von den Absendern, Bezirksvorsitzender Heimo Stopper und Bezirksvorsitzender-Stellvertreterin Bundesrätin Doris Hahn.
+++14. August 15 Uhr+++
Wirbel um "Arbeitslager-Posting" von Langenrohrer SP-Frau
LANGENROHR / BEZIRK TULLN. 67 Kommentare, ein wütender Smiley, einige Gefällt mir und drei, die traurig sind – so die aktuelle Bilanz zu einem Facebook-Posting von Elisabeth Mathes, ihres Zeichens vorsitzende Stellvertreterin der SPÖ Langenrohr.
Doch von vorn: Am 13. August hat Mathes folgendes Posting auf der Social Media Plattform Facebook gemacht: "Auch wenn es politisch für manche Menschen nicht korrekt ist, bin ich dennoch wieder für Arbeitslager - oarg, was da gerade auf der ganzen Welt abgeht - speziell für: Kinderschänder, Vergewaltiger, Tierquäler, Bombenleger, Mörder, usw. . Anstatt, dass wir alle friedlich miteinander leben können, zerstören einige Sautrotteln (sorry, aber das musste sein) die Gesellschaft und die Zukunft! Gefängnis ist eine zu harmlose Bestrafung!". Warum Mathes diese Aussage getroffen und das Posting auf dem Social Media Kanal gemacht hat, wurde nicht beantwortet – eine entsprechende Anfrage bei der SP-Frau wurde jedoch gestellt. Die Antwort: "Ich möchte nicht darüber kommunizieren und bitte um Verständnis".
SP-Bezirksvorsitzender warnt vor emotionalen Postings
Auf Nachrage der BEZIRKSBLÄTTER gibt Bezirksparteiobmann Heimo Stopper zu verstehen, dass das Posting von Frau Mathes als Privatperson und nicht als SPÖ-Gemeinderätin oder als SPÖ-Mitglied getätigt hat. Daher könne er dies in seiner Funktion als Bezirksvorsitzender nicht kommentieren, sehr wohl aber als Privater, denn "Frau Mathes steht eine eigene Meinung zu". Stopper meint, dass "das österreichische Justiz-System sicher auch Schwachstellen hat, aber eine reine Erhöhung der Strafen würde aus meiner Sicht wenig bewirken. Ich wäre für viel mehr Prävention und bessere Integration. Das Wort Arbeitslager ist negativ belegt und fällt leider in eine dunkle Zeit der österreichischen Geschichte. Ich verstehe Elisabeth Mathes mit dem was sie ausdrücken wollte, aber emotional aufgeladen sollte man(n) keine Postings tätigen", so Stopper, der trotz Urlaub für die BEZIRKSBLÄTTER erreichbar war. Und by the way, so der Bezirksvorsitzende: "Das Engagement von Elisabeth, sich für Schwächere einzusetzen, ist grundsätzlich eine tolle Sache. Dass da manchmal übers Ziel geschossen wird, liegt in der Natur der Sache", so Stopper abschließend.
Zur aktuellen Situation um das Posting von Mathes meldet sich auch die Junge Generation (JG) des Tullner Bezirks zur Wort: "Als JG Tulln bekennen wir uns klar zum österreichischen Rechtsstaat. Gewalttaten gehören im Rahmen des geltenden Rechts bestraft. Wir sind der Meinung, dass es vor allem in der Gewaltprävention und im Opferschutz durchaus Nachbesserungen braucht. Von der Forderung aus dem Posting von Frau Mathes nach Arbeitslagern distanzieren wir uns zu 100 Prozent. Das sind faschistische Maßnahmen aus dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte und das hat weder in Österreich, noch irgendwo anders auf der Welt Platz. Das ist eine populistische Forderung, die weder mit unserem Rechtsstaat, noch den Menschenrechten, noch sozialdemokratischen Ideen vereinbar ist. Wir sind über diese verbale Entgleisung und Forderung erschüttert und fordern eine klare Distanzierung und Entschuldigung von Frau Mathes", so Valentin Mähner.
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