Landtagswahl
Die Wahl ist geschlagen, so hat der Bezirk Tulln gewählt

Heute finden die Landtagswahlen in Niederösterreich statt. Wir haben die Ergebnisse aus dem Bezirk Tulln.

BEZIRK TULLN/KLOSTERNEUBURG. Lange haben unsere Politiker auf diesen Tag gewartet. Nicht nur die NÖ-Spitzenkandidaten waren in den letzten Wochen viel in Niederösterreich unterwegs, auch die Wahlkreiskandidaten waren aktiv - die Stimmung positiv. 


Die bereits ausgezählten Stimmen aus dem Bezirk Tulln:

Wichtiger Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um bereits ausgezählte Stimmen. Es ist keine Hochrechnung auf das Gesamtergebnis. Sobald Gemeinden ausgezählt sind, werden die Stimmen aktualisiert. Jeweils aktuelle Hochrechnungen am Wahltag finden Sie hier: WAHL23 auf MeinBezirk.at

Vorläufiges Ergebnis aus dem Bezirk Tulln:

ÖVP          42,65 Prozent       23.798 Stimmen       -8,30 Prozent
SPÖ           16,90  Prozent        9.428 Stimmen        −3,15  Prozent
FPÖ           19,65  Prozent       10.962 Stimmen        +6,24  Prozent
GRÜNE    10,60 Prozent         5.915 Stimmen         +1,65  Prozent
NEOS         8,77  Prozent          4.894 Stimmen       +2,13 Prozent
MFG            1,44  Prozent             802 Stimmen       +1,44  Prozent

Datensatz                                 2023                           2018
Wahlbeteiligung:               71,32  Prozent      65,63   Prozent
Wahlberechtigte:              79.982                  86.030
Abgegebene Stimmen:   57.042                  56.463
Gültige Stimmen:              55.799                  55.747
Ungültige Stimmen:             1.243                        716

Die besten & schlechtesten Ergebnisse

ÖVP:
Die besten Ergebnisse wurden in Großriedenthal mit 54,80 Prozent und Michelhausen mit 50,86 Prozent erzielt. Am schlechtesten schnitt die Volkspartei in St. Andrä Wördern mit 34,16 Prozent sowie Zeiselmauer-Wolfpassing mit 34,62 Prozent ab.

SPÖ:
Für die Sozialdemokraten entschieden sich in Zwentendorf 29,40 Prozent, in Zeiselmauer-Wolfpassing 25,04 Prozent – diese Gemeinden belegen damit Platz 1 und 2 der SPÖ. Auf den letzten Plätzen landete die Partei mit 11,06 Prozent in Würmla und 12,65 Prozent in Langenrohr.

FPÖ:
Die größten Sieger der Wahl verzeichnen in Sieghartskirchen ein Topergebnis von 36,89 Prozent, in Sitzenberg-Reidling immerhin 26,60. Weniger überzeugend waren die Freiheitlichen mit 12,53 Prozent in Klosterneuburg sowie in Großriedenthal mit 16,41 Prozent.

Grüne:
17,97 Prozent in St. Andrä-Wördern sowie 16,06 Prozent in Klosterneuburg waren das beste Ergebnis für die Grünen. Das schlechteste: 3,57 Prozent in Zwentendorf, 3,72 in Großriedenthal.

NEOS:
Diese Partei freut sich über ihren Spitzenplatz in Klosterneuburg bei 13,23 Prozent. Platz 2 belegt Tulln mit 8,89 Prozent. NEOS-Schlusslichter bilden Zwentendorf mit 4,87 sowie Großweikersdorf mit 5,05 Prozent.

MFG:
4,19 Prozent sind in Fels am Wagram das Topergebnis der MFG, 2,62 Prozent in Zeiselmauer-Wolfpassing persönlicher Platz 2. Am wenigsten Zuspruch fand die MFG in Zwentendorf und Atzenbrugg mit 0,87 beziehungsweise 0,97 Prozent.

Das sagen die Parteien:

ÖVP:
„Ich bin unseren Kandidatinnen sowie unserer Landeshauptfrau sehr dankbar für ihr Engagement, sonst hätten wir dieses Ergebnis nicht zustande gebracht. Großer Dank also nach innen und auch an unsere Wähler, die uns mit dem Grundvertrauen ausgestattet haben, das wir weiterhin als unseren Auftrag sehen werden“, erklärt ÖVP Nationalratsabgeordneter Johann Höfinger gleich vorweg. Zum Ergebnis selbst sowie zu eventuellen Gründen für das historisch schlechteste Ergebnis für die ÖVP meint er: „Es ist natürlich landesweit gesehen ein schmerzhaftes Ergebnis. Im Bezirk schauen wir noch, wie es wird. Details kommen laufend herein. Es war ein außergewöhnlicher Wahlkampf. Viele Themen, die über das Bundesland hinausgehen, wurden hineingetragen. Man hat durchaus auch bewusst versucht, diese hineinzuspielen, weil man in den vergangenen Monaten die Erfahrung gemacht hat, dass gewisse Verunsicherungen und Unzufriedenheiten in der Bevölkerung vorherrschen. Das sind Themen, die weit über Österreich hinausgehen – Ressourcen-Nachschub, Teuerung, Kriegssituation und ähnliches. Das hat es nicht leicht gemacht.“

Christoph Kaufmann, ÖVP Spitzenkandidat:
"Es war bereits im Wahlkampf ersichtlich. In einem Match 4 gegen 1, das lautete alle gegen die Landeshauptfrau, alle gegen die Volkspartei NÖ, ist es schwierig zu bestehen. Diesen Trend konnten wir leider nicht brechen, trotz eines immensen Einsatzes unserer Funktionäre. Letztendlich hat es nicht gereicht zu einem besseren Ergebnis aber insgesamt sind wir im Schnitt die Nummer eins in Niederösterreich aber in Summe natürlich kein erfreuliches Ergebnis für uns".

FPÖ:
"Ich bin begeistert und hin und weg und ich möchte Danke sagen an die Wählerinnen, die Unterstützer und die Funktionäre. Das ist ein historisches Ergebnis für uns. Wir hatten zwei große Wahlziele. Das erste war die Absolute Mehrzeit der Volkspartei zu brechen, das ist uns eindeutig gelungen. Das zweite war unser historisch bestes Ergebnis und auch da haben wir mehr als eindeutig geschafft. Unser historisch bestes Ergebnis bisher waren 16 Prozent in Niederösterreich", so Andreas Bors, Spitzenkandidat der FPÖ. "Wir können versprechen, dass wir die Themen die wir versprochen haben auch umsetzen werden".

SPÖ
"Ganz ehrlich, mit dem Ergebnis bin ich gar nicht zufrieden", verrät Doris Hahn, Spitzenkandidaten der SPÖ. "Wir sind sehr enttäuscht, wir sind die letzten Wochen und Monate wirklich gelaufen. Wir sind auf Bezirksebene ganz toll unterstütz worden und für die ist es natürlich schade, dass wir kein besseres Ergebnis einfahren konnten. Wir haben ganz bewusst einen sachlichen, einen Themenwahlkampf geführt, denn wir auf inhaltliche Schwerpunkte konzentriert haben, dass sind die Themen die die Menschen bewegen und wir haben die Programme versucht zu vermitteln, die das Leben der Menschen verbessern könnten. Uns ist es offensichtlich nicht gelungen das entsprechend zu verkaufen. Der Populismus ist leichter zu verkaufen offensichtlich. Da müssen wir ganz selbstkritisch sein und hinterfragen warum es uns nicht so gelungen ist, wie es auch aktuell der FPÖ gelungen ist". 

MFG
Christine Lukaschek, Spitzenkandidatin: "Wenn ich jetzt sagen, ich bin sehr zufrieden, wär das übertrieben. Es gibt eine Steigerung und wenn man die vier Prozent nicht erreicht, kann man nicht ganz sehr zufrieden sein. Ich bin aber sehr zufrieden, dass ich in meiner Heimatgemeinde 4,2 Prozent erreicht habe und das ist natürlich ein Auftrieb, ein Auftrieb für mich persönlich und ich denke auch für die MFG in Niederösterreich, die ich auch weiterhin als NÖ Vertreterin weiterhin anführen. Wir werden jetzt anfangen Niederösterreich komplett sanieren und alle Bezirke in denen wir bisher nicht so präsent sind beackern und das gibt uns Hoffnung". 

NEOS
Clemens Ableidinger, spitzenkandidat: "Wir NEOS gehören zu den Gewinnern der Wahl! Ich freue mich über das tolle Ergebnis. Es beweist, dass kompetente und saubere Oppositionsarbeit von immer mehr Menschen in Niederösterreich unterstützt wird. Ganz besonders freut mich das großartige Ergebnis in Klosterneuburg, für das ich mich herzlich bei allen Wählern und Wählerinnen bedanke."

Die Grünen
"Die Grünen freuen sich über das beste Ergebnis im Land NÖ. Auch das Ergebnis im Bezirk kann sich sehen lassen, die Ortsgruppen sind bis zum Schluss gelaufen. Wir freuen uns, dass die Grünen jetzt Clubstatus haben und nun endlich Anträge im Landtag einbringen können", verrät Ulrike Fischer, Spitzenkandidatin der Grünen.


Stimmen aus den Gemeinden:


Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) analysiert: "Auf Landesebene hat die ÖVP es mit Sicherheit schwer gehabt aufgrund der Krisen wie Corona, Ukraine usw. Wir in Tulln haben mit 42,95 Prozent (vorläufiges Wahlergebnis Sonntagabend) für eine Bezirkshauptstadt im Umkreis von Wien unter diesen Bedingungen ein sehr gutes Ergebnis".

Bürgermeister von Judenau-Baumgarten Georg Hagl (ÖVP): "Ich bin der Meinung, dass es eine Denkzettelwahl war. Sicher schwingt die Bundespolitik hier mit, auch die Politikverdrossenheit. Viele haben die Wahl genutzt, ihren Unmut kundzutun. Das war gut für die FPÖ, schlecht für uns. Nun hoffe ich aber, dass nach der Wahl wieder alle zur Arbeit übergehen, es gibt nämlich viel zu tun in Zeiten wie diesen".

Bürgermeisterin von Zwentendorf Marion Török (SPÖ) verrät: "Zufrieden sind wir nicht. Ich bin nicht so erfreut über das Wahlergebnis, weil wir als Gemeinde die sozialdemokratischen Werte in Zwentendorf ja leben und unsere Themen umsetzen".
Als Drittplatzierte auf der Wahlkreisliste: "Die SPÖ Niederösterreich muss das Wahlergebnis ab Montag analysieren und überlegen, wie sie damit umgehen und weitertun".

Die aktuelle Hochrechnung finden Sie hier: 
Zu den Wahlergebnissen

Victoria Edlinger und Christoph Hahn

Rückblick auf die Wahl 2018

Die letzte Landtagswahl wurde im Jahr 2018 durchgeführt. Damals sah das Bezirksergebnis, ohne Miteinbezug der Wahlkarten folgendermaßen aus: Die ÖVP hielt mit 50,95 Prozent die Absolute, verbuchte allerdings ein Minus von gut zwei Prozent. Die SPÖ legte von 17,05 auf 20,05 Prozent zu, die FPÖ konnte das Ergebnis von 7,6 auf 13,40 Prozent fast verdoppeln. Die Grünen konnten ihre einst 11,60 Prozent nicht weiter ausbauen und landeten mit 8,95 Prozent auf Platz 4, gefolgt von den NEOS mit einem Ergebnis von 6,64 Prozent.

In Judenau-Baumgarten etwa verzeichnete die ÖVP ein Plus von 6,4 Prozent.

"Das ist die größte Steigerung und eine große Freude für mich",

meinte dazu einst Georg Hagl, der selbst auf Platz Drei kandidierte. In Königstetten fuhr man bei der SPÖ ein Plus von 5,4 Prozent ein, was laut Bezirkspartei der Spitzenkandidatin Doris Hahn zu verdanken war. Mit knappen 15 Prozent zeigte man sich auch bei der FPÖ zufrieden:

"Das ist das annähernd beste historische Ergebnis, wir haben es geschafft, den Mandatstand zu verdoppeln",

so Bezirksparteiobmann Andreas Bors, der sich mit dem Ergebnis in den Gemeinden Langenrohr sowie Großweikersdorf extrem zufreiden zeigte.

Das Ranking der Vorzugsstimmen sah im Bezirk 2018 wie folgt aus:

Top 3 der ÖVP
Christoph Kaufmann: 3.118
Bernhard Heinreichsberger: 2.483
Georg Hagl: 2.267

Top 3 der SPÖ
Doris Hahn: 1.132
Hermann Kühtreiber: 217
Marion Török: 155

Top 3 der FPÖ
Andreas Arthur Spanring: 353
Markus Hofbauer: 210
Kerstin Stoiber: 152

Top 3 der Grünen
Josef Wimmer: 426
Ulrike Fischer: 177
Johann Müllner: 122

Top 3 der NEOS
Bernd Simon Pinzer: 150
Sabine Pengl: 134
Herbert Schmied: 109

Lesen Sie hier weiter:

Wahl23: Klosterneuburg hat gewählt
Wozu so viel Geld in Wahlplakate stecken anstatt etwas zu tun

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