Grüne fordern Ausbau sicherer Geh- und Radwege

Umweltstadträtin Liane Marecsek: "Gehwege müssen so breit sein, dass zwei Kinderwägen aneinander vorbeifahren können!" | Foto: Grüne/Nadja Meister
  • Umweltstadträtin Liane Marecsek: "Gehwege müssen so breit sein, dass zwei Kinderwägen aneinander vorbeifahren können!"
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TULLN. Das Mobilitätsverhalten in den Städten ist im Wandel, so auch in Tulln. „Das Auto verliert an Bedeutung, die TullnerInnen gehen immer häufiger zu Fuß, fahren Rad oder nützen Öffentliche Verkehrsmittel“, meint Umweltstadträtin Liane Marecsek von den Grünen Tulln. Der Trend in der Stadt geht eindeutig Richtung klimafreundlicher Mobilität.
„Die Verkehrs-Infrastruktur hinkt jedoch dem Geh- und Radfahrboom hinterher“, betont Marecsek. Deshalb sind verstärkte Maßnahmen und Investitionen für das Gehen und Radfahren nötig. Konkret wird ein Mangel an Gehwegen und an Abkürzungen für Fußgänger, sowie fehlende Radinfrastruktur beklagt. „Gehwege sollten so breit sein, dass zwei Kinderwagen bequem aneinander vorbei kommen. Dieser Standard wird leider nur sehr selten erreicht. Viel häufiger noch fehlen überhaupt Gehwege“, so Marecsek

Mehr und bessere Wege für Gehen gefordert
Die Wegeführung soll möglichst direkt sein, Unterführungen sind zu vermeiden. Wichtig sind breite Gehwege auf denen für Kinderwagen und Rollstuhlfahrende genug Platz ist. Auch die Nahversorgung hat großen Einfluss auf die Attraktivität des Gehens: Wenn tägliche Ziele wie Supermarkt, Arzt und Kindergarten nicht weiter als jeweils 100 Meter auseinander liegen, ist Gehen die bevorzugte Fortbewegungsart. Umwege wirken sich auf die Gehzeit stärker aus als bei anderen Fortbewegungsarten. Wenn Abkürzungen für Fußgängerinnen und Fußgänger geöffnet oder geschaffen werden, gehen mehr Menschen zu Fuß. Tempo 30 im Ortsgebiet, Shared Space und verkehrsberuhigte Zonen sowie gehfreundliche Ampelschaltungen sind weitere Maßnahmen, die das sichere Gehen fördern.
„Eine gehfreundliche Stadt erhöht die Lebensqualität. Schon heute erleben wir in den Städten, dass die Menschen dort gerne und viel zu Fuß unterwegs sind, wo es weniger Verkehr gibt und wo das Tempo des Kfz-Verkehrs niedrig ist. Lebensqualität und Aufenthaltsqualität sind in diesen Straßen deutlich höher“, betont Marecsek.

Mehr Radverkehr braucht mehr Platz
Konflikte, die es zwischen Gehenden, Radfahrenden und dem Kfz-Verkehr gibt, zeigen, dass die Rahmenbedingungen für den zunehmenden Radverkehr noch nicht gut genug sind. Das Fahren am Gehsteig kann beispielsweise minimiert werden, wenn Einbahnen für das Radfahren geöffnet, Mehrzweckstreifen und Radfahrstreifen auf der Fahrbahn geschaffen und gemischte Geh- und Radwege nicht mehr gebaut werden. Gerade bei gemischten Geh- und Radwegen sollte eine Benützungspflicht für RadfahrerInnen aufgehoben werden. Abkürzungen sind für Radfahrende zu öffnen bzw. zu schaffen. Eine breitere Zu- und Abfahrt zur Parkgarage am Hauptbahnhof kann zu mehr Sicherheit führen, ebenso sind die Bahnunterführungen Bahnhofstraße und Frauentorgasse zu entschärfen. Sichere Übergänge sind bei allen Kreisverkehren und Radwegen zu gewährleisten. Wichtig sind genügend Radabstellanlagen im öffentlichen Raum sowie bei den Wohnhausanlagen. Ein Meldeportal kann Holperstellen schnell beseitigen.

Klimafreundliche Mobilität erhöht Lebensqualität
Gehen, Radfahren und Öffentlicher Verkehr brauchen deutlich weniger Platz als der Autoverkehr. Sinkt der Pkw-Verkehr dann können Straßen- und Parkplatzflächen den Menschen zurückgegeben werden. Für Kinder wird mehr Platz zum Spielen frei, es wird wieder angenehmer, Strecken zu Fuß zurückzulegen, was einen positiven Kreislauf in Gang bringt: Mehr Geschäfte siedeln an, die Wohngebiete werden aufgewertet. Mobilität ist dann klimafreundlich, wenn möglichst wenig Wege und Energie für die Alltagserledigungen aufgewendet werden müssen. Gehen und Radfahren sind klimafreundlich, energie- und flächeneffizient.
„Die Verkehrspolitik in den Städten ist heute gefordert, dem Mobilitätswandel Rechnung zu tragen: autoorientierte Strukturen sind den neuen Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung entsprechend zu verändern“, so Marecsek.

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