NÖs jüngste Geschäftsführende GR im Interview
WÜRMLA. Die 21-jährige Stefanie Schloffer sitzt seit März als jüngste Geschäftsführende Gemeinderätin Niederösterreichs für die ÖVP im Ortsparlament in Würmla. Wer der BWL-Studentin zuhört, fühlt sich ein bisschen an Pippi Langstrumpf erinnert. Frei nach dem Motto „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ will sie die kleine Marktgemeinde zu einem besseren Ort für junge Menschen machen – und hat dazu kurzerhand einen Verein gegründet.
BEZIRKSBLATT: Wie kam’s zu der Gründung des Vereins „Jugend Würmla“?
STEFANIE SCHLOFFER: „Als ich für den Gemeinderat kandidiert habe, war das ein Wahlversprechen – und das hab ich erfüllt. Das Ganze hat dann eine ziemliche Eigendynamik entwickelt.“
BEZIRKSBLATT: Der Verein gibt sich parteiunabhängig. Ist deine Funktion im Gemeinderat da kein Problem?
STEFANIE SCHLOFFER: „Der Verein soll keine Junge ÖVP sein – das habe ich von Anfang an gesagt. Meine politische Funktion war kein Problem. Der stv. Kassier vom Verein, Lukas Nagl, hat zum Beispiel bei der Wahl für ‚Pro Würmla‘ kandidiert. Es ist ein Miteinander und keine Konkurrenz.“
BEZIRKSBLATT: Zum Fortgehen und Ausflügemachen braucht’s eigentlich keinen Verein ...
STEFANIE SCHLOFFER: „Es geht darum, dass es für Junge abseits von Sportverein und Feuerwehr nichts gab. Der Verein soll das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Früher gab es zum Beispiel Probleme mit einer Gruppe Jugendlicher, die aus Fadheit Vandalismus betrieben. Für die war einfach nichts da, wo sie aufgenommen wurden. Das könnte in Zukunft verhindert werden.“
BEZIRKSBLATT: Den Verein gibt es jetzt – was bräuchte die Würmlaer Jugend noch?
STEFANIE SCHLOFFER: „Wir fordern einen Beachvolleyballplatz. Ich werde versuchen, die Idee den Kollegen im Gemeinderat schmackhaft zu machen. Denn die Jugend muss einem auch ein bisserl was Wert sein, wenn man will, dass sie später im Ort bleibt.“
BEZIRKSBLATT: Wie ist es dir bis jetzt mit deinen Kollegen im Gemeinderat ergangen? Gibt es Vorbehalte oder dumme Sprüche wegen deines Alters?
STEFANIE SCHLOFFER: „Nein, überhaupt nicht. Und: Spätestens seit ich bei der Wahl rund 120 Vorzugsstimmen bekommen habe, müssen sie mich akzeptieren. Ich trete selbstbewusst auf und ich glaube, die betrachten mich gleichauf und nicht als junges Mädl. Ich bringe mich ein wie jeder andere Mandatar auch.“
Interview: Cornelia Grobner
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