Eltern müssen Vorbild sein: Keine Fahrt ohne Gurt

Eltern müssen Vorbild sein: Keine Fahrt ohne Gurt | Foto: ÖAMTC
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BEZIRK TULLN / NIEDERÖSTERREICH. In Kürze ist Schulbeginn. Während einige Kinder zu Fuß den Schulweg bewältigen, werden andere von ihren Eltern mit dem Auto in die Schule gebracht. „Im Auto gilt: Keine Fahrt ohne Gurt – denn Gurte retten Leben. Die richtige Kindersicherung im Fahrzeug muss bei jeder auch noch so kurzen Fahrt oberste Priorität haben – selbstverständlich auch dann, wenn beispielsweise Nachbarskinder mitgenommen werden“, appelliert Johannes Reisinger, ÖAMTC-Stützpunktleiter der Dienststellen St. Pölten, Lilienfeld und Tulln an das Pflichtbewusstsein der Eltern. Bringt man das Kind mit dem Auto in die Schule sollte man neben der Verwendung von geeigneten Rückhaltesystemen auch auf ein vernünftiges Zeitmanagement und eine passende Fahrweise achten.

Gesetzliche Bestimmungen: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht
Jedes Kind, das jünger als 14 Jahre und kleiner als 150 Zentimeter ist, benötigt von Gesetzes wegen eine ordnungsgemäße Sicherung. „Als geeignet und vorschriftsmäßige Rückhalteeinrichtungen sind all jene Baby- bzw. Kindersitze zu verstehen, die nach der ECE-Regelung Nr. 44/03, 44/04 oder 129 genehmigt wurden und die in Verbindung mit dem Sicherheitsgurt und Isofix des Fahrzeuges anzuwenden sind. Bei den Beratungen an den Stützpunkten bzw. bei der Überprüfung von gebrauchten Sitzen zeigt sich leider immer wieder, dass vielen Eltern die ECE-Normen nicht bekannt sind“, berichtet der ÖAMTC-Stützpunktleiter.

Bei Missachtung der Kindersicherungs-Vorschrift droht eine Verwaltungsstrafe (Strafrahmen bis 5.000 Euro) und bei Verletzung der Kopfzahlregelung (wenn mehr Personen befördert werden, als erlaubt) eine Minderung der Schmerzensgeld-Zahlung durch die Versicherung. „Zu beachten ist, dass Verstöße gegen die Kindersicherungspflicht seit 1. Juli 2005 als „Vormerkdelikt“ gelten und im Wiederholungsfall zur verpflichtenden Absolvierung einer Schulung, bei weiteren Verstößen sogar zum Entzug der Lenkberechtigung führen können“, erklärt Johannes Reisinger. Ausschlaggebend für die richtige Kindersicherung im Fahrzeug sollten aber nicht die drohenden Strafen sein, sondern das Leben des eigenen Kindes.

Bei einem Unfall getötet zu werden, erhöht sich ohne Sicherheitsgurt um das Siebenfache. An den Stützpunkten zeigt sich immer wieder, dass Eltern bei der Kindersicherung Fehler passieren. Diese passieren hauptsächlich, wenn Sitze beispielsweise bei Händlern gekauft wurde, bei denen es keine Beratung hinsichtlich Handhabe und Montage gibt. „Oftmals passt dann der Sitz nicht zu Kind und Auto oder der Kindersitz ist nicht fest genug im Fahrzeug verankert. Meist wird das Kind auch zu locker angeschnallt“, berichtet der Stützpunktleiter. Bei der Verwendung von Kindersitzen sollte unbedingt beachtet werden:

Der Kindersitz muss zu Alter, Gewicht und Größe des Kindes sowie zum Auto passen. Der ÖAMTC empfiehlt daher, dass bei der Auswahl eines Sitzes Kind und Auto dabei sein sollten. Bei der Auswahl sollte man neben Informationen über den Sitz auch Tipps und Rat bei der richtigen Handhabe und Montage einholen.
Man sollte erst so spät wie möglich auf den nächstgrößeren Kindersitz wechseln.
Der sicherste Platz für das Kind im Auto ist auf der Rückbank.
Das Benützen der Babyschale auf dem Beifahrersitz ist ausschließlich mit deaktiviertem Airbag gestattet. Die Gurte des Kindersitzes müssen stets straff am Kind anliegen. Man sollte erst losfahren, wenn alle Insassen im Fahrzeug angeschnallt sind. „Die Akzeptanz für den Kindersitz und das Anschnallen wird gefördert, wenn auch die Eltern stets den Gurt verwenden“, macht Johannes Reisinger aufmerksam.

Bei der Schule angekommen: Auf das richtige Aussteigen achten
Auch das Aussteigen lassen aus dem Auto will gelernt sein. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder immer auf der Gehsteigseite das Auto verlassen. Gibt es vor der Schule einen Parkplatz, sollte dieser unbedingt genutzt werden. Das Halten in zweiter Spur ist ebenso wenig erlaubt wie Halten vor einem Zebrastreifen, weil überholenden Autofahrern der Blick auf querende Fußgänger genommen wird. „Beim Abholen von Kindern unbedingt darauf achten, dass ein unnötiges Queren der Straße vermieden wird. Allenfalls beim Aussteigen und Abholen: Kind zu Fuß über die Straße begleiten“, so der ÖAMTC-Stützpunktleiter.

An den ÖAMTC-Stützpunkten liegen im September kostenlose Folder mit Tipps für den sicheren Schulweg auf. Außerdem sind in den Dienststellen neben Sicherheits-Features wie Kinder-Warnwesten oder Reflektorensets auch Kindersitze erhältlich, die von ÖAMTC-Experten auf gesetzliche Bestimmungen, Qualität, Funktion und Haltbarkeit geprüft sowie mindestens mit Note 3 bewertet wurden. „Die Mitarbeiter überprüfen gerne kostenlos auch bereits eingebaute Kindersitze auf fachgerechte Montage und beraten, ob der Sitz zu Kind und Auto passt“, so Johannes Reisinger abschließend.

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