Er wird das Kind "schaukeln"
Gerne würden sich die Väter Auszeit für das Neugeborene nehmen. Das ist jedoch eine Frage des Geldes.
ABSDORF/STAW/TULLN. Windeln wechseln, Flascherl kochen, Schlaflied singen: Was früher unmöglich schien, ist heute gang und gäbe – Papas genießen Zeit mit ihren Sprösslingen.
"Leider haben wir das damals falsch angestellt", sagt Landwirt Stefan Detter, der es bereut, nicht bei Sohn Stefan daheim geblieben zu sein. "Wenn jedoch nochmals Nachwuchs kommen sollte, werde ich daheimbleiben." Gerne in Karenz wäre auch der Mann von Andrea Mayer aus Sankt Andrä-Wördern gegangen: "Doch als Unternehmer ist das einfach nicht möglich", sagt die Sozialarbeiterin. Warum Väter nicht daheim bleiben, weiß Günter Kraft, Chef der Tullner Arbeiterkammer: "Das Problem sind die Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau." Genau aus diesem Grund sei es für viele Familien nicht leistbar, die Forderung "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" daher umso wichtiger, zumal es Kraft die Vater-Kind-Beziehung als eine "sehr wichtige" empfindet: "Ich finde es gut, wenn sich Männer der Kindererziehung widmen."
2008 landete der Storch bei den Eiböcks, Papa Reinhard war damals im Schichtdienst und daher nicht in Karenz: "Ich war tagsüber viel zu Hause, um meine Tochter zu sehen."
Zur Sache:
Im August 2015 gab es in Niederösterreich gesamt 121.641 Kinderbetreuungsgeldbezieher (2011: 131.131), 5.813 waren Männer (2011: 5.666), 115.828 waren Frauen (2011: 125.465).
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