AK startete Regionaldialoge
Hauptherausforderungen bleiben der Arbeitsmarkt und Wohnraum; AK-Präsident Wieser: „Zentralraum hat viele starke Seiten“
BEZIRK TULLN / NÖ (red). AK-Niederösterreich Präsident und ÖGB Niederösterreich Vorsitzender Markus Wieser gab am Dienstagabend im ArbeitnehmerInnen-Zentrum in St. Pölten den Startschuss für die neue Veranstaltungsreihe „Regionaldialog – meine Region“. Dutzende GemeinderätInnen, viele Landtagsabgeordnete, eine große Zahl von BetriebsrätInnen und zahlreiche BürgerInnen beteiligten sich an der Diskussion über Stärken und Schwächen ihrer Region, des Zentralraums Niederösterreich. „Wir erheben seit Jahren Zahlen und Daten und starten jetzt den Dialog mit den Verantwortlichen und BürgerInnen, wie sie ihre Region sehen und wo die Probleme bzw. Entwicklungschancen liegen", so Wieser. Dadurch werde das Bild geschärft, um wie bisher weiter erfolgreiche Arbeit für das Land zu leisten.
Industrielle Leitbetriebe
Der Zentralraum, er umfasst die Bezirke Tulln, Krems, St. Pölten und Lilienfeld, bietet sehr viele Bildungs- und Forschungseinrichtungen, weist mehrere industrielle Leitbetriebe und eine sehr gute Infrastruktur mit der neuen Westbahn auf. Bis 2030 wird für die Region ein Bevölkerungsplus von 7 Prozent vorhergesagt. Dann werden im Zentralraum etwa 350.000 Menschen oder jeder fünfte Niederösterreicher leben. Der Bezirk Tulln wird dabei mit einem Plus von 14 Prozent der Bezirk mit dem größten Bevölkerungszuwachs in der Region sein. Und St. Pölten bietet bei fast 53.000 wohnhaft Beschäftigten rund 61.000 Arbeitsplätze.
Stetige Herausforderung
Trotz dieser erfreulichen Daten sei der Arbeitsmarkt eine stetige Herausforderung: „Dort, wo die Menschen gerne wohnen, muss es mehr Arbeitsplätze geben", so Wieser. Aus dem Publikum wurde auch die Frage des vermeintlichen Fachkräftemangels am Beispiel vieler offener Stellen für KöchInnen gestellt. Man dürfe die Branche nicht generalisieren, doch die Arbeitsbedingungen würden sich hier entsprechend auswirken. Viele ausgebildete Fachkräfte verlassen das Gastgewerbe und wechseln den Beruf, hieß es.
Hohe Wertschöpfung im Zentralraum – gute Einkommen
Der Zentralraum liegt mit fast 40.000 Euro pro Einwohner nach Wien und dem südlichen Wiener Umland an 3. Stelle im Bruttoregionalprodukt in der gesamten Ostregion. Dementsprechend liegen die Einkommen – mit Ausnahme von Krems-Land (1.505 Euro) – auch über dem Landesdurchschnitt (2.014 Euro), teilweise auch über dem österreichischen Medianeinkommen (2.078 Euro). Die Landeshauptstadt St. Pölten hat mit 2.121 Euro das höchste Medianeinkommen in der Region.
Der Regionaldialog der Niederösterreichischen Arbeiterkammer wird in Amstetten für das Mostviertel und in Wiener Neustadt für das Industrieviertel fortgesetzt.
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