Weltuntergang in Ottensheiim
Standing Ovations im Alten Bauhof
Das Theater asozial hat den Weltuntergang in Ottensheim eingeläutet. Das zeitlos moderne Stück von Jura Soyfer begeistert in der Inszenierung durch das Theater asozial. In einer glanzvollen Premiere haben die SpielerInnen ihr ganzes Können ausgepackt – sehr zur Begeisterung des Publikums.
OTTENSHEIM. 1936 in Wien uraufgeführt, sieht der Weltuntergang bereits das kommende Unheil durch die Nazis voraus. In humorvoller Weise wird dabei vor allem die Untätigkeit der Menschen auf die Schaufel genommen. „Was trägt man zum Weltuntergang?“ ist wichtiger als die Rettung der Menschheit. Die Erde ist aus dem Takt geraten und die Sonne, als Herrin des Planetensystems, schickt einen Kometen los, um die Erde von den Menschen zu befreien.
Autor war Opfer des KZ Dachau
Der Autor, Jura Soyfer, hat wohl auch sein eigenes Schicksal vor Augen gehabt. 1912 in Charkiw (heute Ukraine) geboren, emigrierte die Familie 1920 nach Wien. 1938, zwei Tage nach der bejubelten Machtübernahme durch Hitler flüchtet Jura Soyfer in die Schweiz. Er wird von der schweizerischen Polizei an die Deutschen ausgeliefert. Es folgt die Deportation ins KZ Dachau und später nach Buchenwald, wo er am 16. Februar 1939 ermordet wird.
Der Weltuntergang ist ein Stück Theatergeschichte, in dem ein Stück Menschheitsgeschichte verpackt ist. Und auch die Premiere im Alten Bauhof Ottensheim ist bereits Geschichte – zwei Gelegenheiten, das Stück zu sehen, gibt es noch:
17. Februar 2024, 19:30 Uhr
24. Februar 2024, 19:30 Uhr
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