Blasenprobleme sind kein Grund zur Scham
Frauen und Männer sind gleichermaßen von Kontinenzproblemen betroffen. Ärzte können helfen.
PUCHENAU (dur). Als Kind haben alle mühsam gelernt, den Harn- und Stuhldrang zu kontrollieren. Umso schwerer fällt es vielen, wenn sie diese Kontrolle wieder verlieren und Kontinenzprobleme haben, weiß Martina Steinbeiß, die in ihrer Puchenauer Praxis Beratung bei Kontinenzproblemen anbietet. Frauen sind durch ihren anatomischen Bau stärker gefährdet, an Inkontinenz zu erkranken. Im Alter tritt die Erkrankung bei Männern ebenso häufig auf.
Ursachen für Inkontinenz
Häufig treten Probleme auf, wenn der Schließmuskel zu schwach wird, um einer Drucksteigerung, beispielsweise durch Husten, Lachen oder Nießen standzuhalten. In diesem Fall spricht man von Belastungsinkontinenz. Blasenentzündungen sowie neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung oder Demenz können zu Inkontinenz führen. Bei Männern tritt Inkontinenz auch bei einer vergrößerten Prostata, Blasensteinen oder einer operativen Entfernung der Prostata auf.
Die Entleerungsstörung kann zu Hautproblemen im Genitalbereich führen und ist psychisch belastend. Betroffene leiden unter Schamgefühlen, Verzweiflung und ziehen sich oft aus dem sozialen Leben zurück. Schwere Schäden der Nieren und folglich lebensbedrohliche Situationen können weitere Folgen sein.
Wichtig ist, nicht aus Scham zu schweigen, sondern sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Je nach Inkontinenzform gibt es Therapien mit Beckenbodentraining, Medikamenten oder einer Operation. Beim Training des Beckenbodens ist die genaue Anleitung von Physiotherapeuten wichtig.
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