Glückliche Hühner
Gramastettner Familie ist aufs (Bio-)Ei gekommen

Von links: Manfred Söllradl (Eiermacher), Andreas und Renate Kaiser, Klaudia Atzmüller und Andreas Steidl (Ja! Natürlich). | Foto: BILLA AG / Christian Dusek,
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Andreas und Renate Kaiser halten in Gramastetten 3.000 Bio-Legehennen unter besonderen Tierwohl-Maßnahmen. Ihre Eier werden unter der Marke Ja! Natürlich verkauft.

GRAMASTETTEN. Rund um Ostern steigt die Nachfrage nach Eiern in Österreich um etwa 20 Prozent. "Das bringt die Branche alljährlich an ihre Kapazitätsgrenzen, besonders auch im kleinstrukturierten Bio-Bereich", sagt "Ja! Natürlich"-Geschäftsführerin Klaudia Atzmüller anlässlich einer Pressekonferenz. Mit den Partner-Betrieben würde man es aber jedes Jahr aufs Neue schaffen, den erhöhten Bedarf zu decken.

Ein Außengehege und mit eigenem "Wald"

Einer dieser Erzeuger ist die Familie Kaiser aus Gramastetten. 3.000 Bio-Legehennen sind auf ihrem Hof beheimatet. Dabei genießen die Hühner Tierwohl-Maßnahmen über den Bio-Standard hinaus. So gibt es etwa Sandbadehütten für die Gefiederpflege oder strukturierten Grünauslauf mit Sträuchern oder Obstbäumen, wo sich die Tiere verstecken und Schutz vor heißen Temperaturen suchen können. "Unsere Hühner haben immer Zugang zu dem weitläufigen Außengehege, wo sie picken, scharren und sich einfach verhalten können, wie es ihrer Natur entspricht. Neben dem gentechnikfreien Bio-Futter fressen die Hennen, was sie an Samen, Kräuter oder Insekten finden", erklärt Renate Kaiser.

Verschiedene Bäume wurden im Außengehege gepflanzt, welche den Hühnern nun Schutz bieten. | Foto: BILLA AG / Christian Dusek,
  • Verschiedene Bäume wurden im Außengehege gepflanzt, welche den Hühnern nun Schutz bieten.
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Vorher ein Milchvieh-Betrieb

Zusätzlich zum Freibereich und zum Stall, in den sie sich vor allem vormittags beim Legen der Eier zurückziehen, steht den Hühnern ein "Wintergarten" zur Verfügung. "Dort haben sie Frischluft und Tageslicht. In der kalten Jahreszeit ist das der absolute Lieblingsort der Tiere", sagt die Landwirtin. Bevor die Kaisers in die Eierproduktion einstiegen, erzeugten sie Bio-Milch. "Mit den Legehennen ist man jedoch um einiges flexibler, da es keine so fixen Stallzeiten gibt", erklärt Kaiser. Die Fütterung etwa erfolgt automatisch. Die Eier werden am Nachmittag mittels Förderband aus dem Stall befördert. Hier helfen auch die drei Kinder fleißig beim Aussortieren und Verpacken mit.

Verschiedenste Beschäftigungsmöglichkeiten werden den Legehennen der Kaisers geboten. | Foto: BILLA AG / Christian Dusek,
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Frische Nudeln direkt vom Hof

Einmal wöchentlich werden die Eier von der Eiermacher GmbH abgeholt, wo sie für Ja! Natürlich verpackt werden. Eier, die aus der Norm fallen, verarbeitet Familie Kaiser zu Nudeln, welche sie unter anderem in ihrem Hofladen verkauft. Eine Erweiterung auf 6.000 Hühner wäre möglich, ist aber derzeit nicht geplant. "Wir wollen abwarten, was unsere Kinder in Zukunft vorhaben", so die Landwirtin.

Renate Kaiser bei der Eierentnahme. | Foto: BILLA AG / Christian Dusek,
  • Renate Kaiser bei der Eierentnahme.
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Kein Töten von männlichen Küken

Ja! Natürlich sind höchste Tierwohl-Standards schon seit der Gründung vor 30 Jahren ein zentrales Anliegen, an der Verbesserung der Haltungsbedingungen wird laufend gearbeitet. Bei der Bio-Marke haben Hühner mehr Platz im Stall, Auslauf von mindestens 10 Quadratmeter pro Huhn, Nester und Sitzstangen sowie Beschäftigungsmaterial. Ein Meilenstein wurde gesetzt, als vor elf Jahren auf Initiative von Ja! Natürlich dem bis dahin gängigen Töten der männlichen Küken ein Ende gesetzt wurde. „Die Initiative gegen das bis dahin übliche Töten der männlichen Küken hatten wir mit ‚Vier Pfoten‘ über mehrere Jahre entwickelt und getestet und schließlich konnte sich die gesamte Bio-Branche in Österreich darauf einigen. Das ist ein besonders schönes Beispiel, wie man als starke Marke mutig vorangehen und nachhaltig verändern kann", erläutert Andreas Steidl, Geschäftsführer von Ja! Natürlich und Initiator des Pionier-Projekts.

Hoher Tierwohl-Standard in Östrerreich

Die aufgezogenen Gockel werden als Gockelwürstel oder Moosdorfer Mini-Gockel verwertet. Manfred Söllradl, Geschäftsführer von „Die Eiermacher“ betont: „Dieses Projekt hat nicht nur die Bio-Branche verändert, sondern auch gezeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg und Tierwohl Hand in Hand gehen können. Österreich war damit international Vorreiter – bis heute heben wir uns mit den Tierwohl-Standards im Geflügelbereich klar von anderen europäischen Ländern ab."

„Wassertrick“ gegen Lebensmittelverschwendung bei Eiern

Ein besonderes Anliegen von Ja! Natürlich ist der Kampf gegen die Verschwendung der wertvollen Bio-Lebensmittel. Gerade auch bei Eiern ist das gängige Mindesthaltbarkeitsdatum – das inzwischen auf jedem einzelnen Ei aufgedruckt sein muss – sehr häufig kein guter Indikator, denn das Ei könnte auch viele Tage danach noch gefahrlos verzehrt werden. In dem Zusammenhang erinnert Klaudia Atzmüller an einen einfachen Trick, mit dem man die Haltbarkeit von Eiern auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus testen kann. „Der Wassertrick ist eine simple Methode, um die Genießbarkeit eines Eis zu prüfen. Sinkt das Ei im Wasser, ist es noch in Ordnung und sicher zum Verzehr. Treibt es an die Wasseroberfläche, haben sich im Ei bereits Gase gebildet und es ist nicht mehr zum Essen geeignet“, klärt Atzmüller auf.

Über den Code auf jedem Ei kann nachvollzogen werden, von welchem Betrieb es kommt. | Foto: BILLA AG / Christian Dusek,
  • Über den Code auf jedem Ei kann nachvollzogen werden, von welchem Betrieb es kommt.
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