Ortschefs wollen Bim statt Mühlkreisbahn
Die Bürgermeister Schimböck, Füreder, Plakolm und Müllner wollen Straßenbahnlösung vorantreiben.
URFAHR-UMGEBUNG (fog). FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner hält trotz Kritik des Landesrechnungshofs am S-Bahn-System bzw. der Systemstudie fest, welche die bestehende Mühlkreisbahn bestätigt. Der Rechnungshof zweifelt aber nicht nur an der Wirtschaftlichkeit der Durchbindung Mühlkreisbahnhof-Hauptbahnhof, sondern auch an der Fahrgastauslastung des Abschnitts Rottenegg bis Aigen-Schlägl.
Problem: Kreuzungen
Die Urfahraner Bürgermeister aus Puchenau, Ottensheim, Walding und Goldwörth sind der Ansicht, dass eine Straßenbahn mit Umkehrschleife in Rottenegg besser wäre als die Mühlkreisbahn. Der Ottensheimer Ortschef Franz Füreder (ÖVP): "Wir Bürgermeister werden demnächst bei Landesrat Steinkellner vorsprechen. Die Lage ist nicht mehr tragbar. Das Problem sind die Ampelregelungen an der B127, die sich mit einer Straßenbahn viel besser lösen lassen als mit der Mühlkreisbahn, die dem Eisenbahnergesetz unterliegt. Der fehlende Güterverkehr spricht ebenso gegen die Mühlkreisbahn." Auch der Puchenauer Bürgermeister Gerald Schimböck fürchtet, dass der Verkehr auf der B127 mit dem Westring noch viel stärker zunimmt und die B127-Querverbindungen beziehungsweise Kreuzungen mit der Bim besser lösbar wären. Waldings Bürgermeister Johann Plakolm (ÖVP) will ebenso die Bim: "Eine Straßenbahn mit einer Remise und einem Busterminal in Rottenegg mit Verbindungen ins Mühlviertel bietet sich an. Die Erweiterung des Pendlerparkplatzes ist machbar."
Vor allem aber fürchten die Urfahraner, dass sich bei der Mühlkreisbahn-Debatte eine "unendliche Geschichte" abzeichnet, wie etwa der Ottensheimer Gemeindevorstand Franz Bauer (SPÖ). Er fügt hinzu: "Eine Straßenbahn kann kürzere Takte fahren. Wir wären besser mit Hauptbahnhof und PlusCity verbunden. Eine Bim braucht keinen eigenen Gleiskörper, könnte also leichter in die B127 integriert werden. Der Radweg Puchenau-Ottensheim wäre entlang der Gleise unkomplizierter realisierbar."
"Zugkunft" dagegen
Keine Freude mit den Einwänden des Landesrechnungshofs und den Vorschlägen der UU-Bürgermeister hat die Bürgerinitiative Zugkunft Mühlkreisbahn. Dem Landesrechnungshof fehle der Weitblick, was eine attraktive Bahn betreffe, sagt Sprecher Alois Hain. Und: "Eine Bim nach Rottenegg würde zwei Gleise benötigen, damit Taktverkehr möglich wäre. Der Platzbedarf auf der Straße wäre größer." Außerdem hätten die Fahrgäste in der Bim weniger Platz als im Desiro, der schneller fährt.
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