Gesunde Gemeinden
Sie machen Gesundheit zu einem Dauerthema

Martina Honsig betreut die Gesunden Gemeinden. | Foto: Honsig
  • Martina Honsig betreut die Gesunden Gemeinden.
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In Urfahr-Umgebung sind mittlerweile alle Gemeinden "gesund". Die Regionalbetreuerin im Interview.

URFAHR-UMGEBUNG. Martina Honsig spricht mit uns über das Netzwerk im Bezirk und dessen Entwicklung.

Was ist das Prinzip der Gesunden Gemeinde?
Wir sehen die Gesunde Gemeinde als Netzwerk mit dem Ziel, das Gesundheitsbewusstsein und die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu fördern. Ein zweiter wesentlicher Bestandteil ist die Schaffung gesundheitsfördernder Strukturen in den Gemeinden, wie z.B. eine gesunde Mittagsverpflegung in Bildungseinrichtungen, langfristige Bewegungsangebote oder Treffpunkte mit inhaltlichem Konzept im Sinne der psychosozialen Gesundheit. OÖ hat es dabei auch geschafft, ein europäisches als auch von OÖ übernommenes Gesundheitsziel bereits 2005 zu realisieren: "Mindestens 50 Prozent aller Städte und Gemeinden sollen sich aktiv an einem Netzwerk gesunder Städte bzw. Gemeinden beteiligen." Heute sind fast alle Gemeinden in OÖ aktive Gesunde Gemeinden, die jährlich ein Gesundheitsförderungsprogramm umsetzen, worauf wir sehr stolz sein können.

Welche Institutionen gehören noch dazu?
Das Netzwerk Gesunde Gemeinde gibt es nun seit 30 Jahren und es wuchs seither stetig weiter. Zum Netzwerk Gesunde Gemeinde zählen auch die Projekte „Gesunder Kindergarten“ und „Gesunde Krabbelstube“, die „Gesunde Küche“ für die Gemeinschaftsverpflegung in Schulküchen, Altenheimen etc. sowie der Stammtisch für betreuende und pflegende Angehörige. In den Präventionsprojekten kooperiert das Netzwerk darüber hinaus mit landesweit tätigen Institutionen und Kooperationspartnern aus der Gesundheitsförderung.

Wie hat sich das Netzwerk entwickelt?
Das Netzwerk Gesunde Gemeinde hat sich in seinem 30-jährigen Bestehen unter der Dachmarke Gesundes OÖ sehr intensiv weiterentwickelt und ist in seiner Form einzigartig in Österreich. Seit 25 Jahren gibt es die Auszeichnung Gesunde Küche, mit rund 370 beteiligten Betrieben in der Gemeinschaftsverpflegung. Im Jahr 2011 wurde das Pilotprojekt Gesunder Kindergarten begründet, 2019 kam die Gesunde Krabbelstube hinzu. Heute sind fast zwei Drittel aller OÖ Kindergärten diesem Projekt beigetreten, in Urfahr-Umgebung sind aktuell 23 Kindergärten und sechs Krabbelstuben Teil des Netzwerks.

Außerdem wurden OÖ-weit 70 Stammtische für pflegende und betreuende Angehörige gegründet, wovon sich neun Gemeinden aus Urfahr-Umgebung beteiligen. All diese Projekte und Einrichtungen werden von uns kostenlos begleitet und betreut.

Wer waren die ersten Gesunden Gemeinden im Bezirk?
Die erste Gemeinde war Alberndorf vor rund 30 Jahren. Weiters nahm Altenberg eine Vorreiterrolle ein und auch heute noch gibt es dort ein sehr enges Miteinander von Ärzten und Gesundheitsprofessionisten als aktiver Teil des Arbeitskreises und der Gemeinde.

Wie viele Gemeinden im Bezirk sind bereits "gesund"?
Die Auszeichnung Gesunde Gemeinde wurde bisher von allen Gemeinden im Bezirk erworben und in beinahe all diesen Gemeinden gibt es aktuell aktive Arbeitskreise, die vorrangig von ehrenamtlich aktiven Bürgern geleitet werden.

Wer kann im Arbeitskreis mitwirken?
Der Arbeitskreis in den Gesunden Gemeinden besteht aus Gemeindebürgern verschiedener Alters- und Berufsgruppen, denen es ein Anliegen ist, Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung zu wecken. Er wird geführt durch einen Arbeitskreisleiter, arbeitet ehrenamtlich, vereins- und parteiübergreifend und ist für interessierte Gemeindebürger offen. In vielen Arbeitskreisen sind auch Personen aus Gesundheitsberufen vertreten. Vorrangig werden örtliche Ressourcen genützt und es ist vorteilhaft auch Vertreter von Gemeinde oder Ausschüssen einzubinden. Weiters regen wir die Vernetzung und Kooperation mit ortsansässigen Vereinen, Institutionen und Bildungseinrichtungen an, welche ebenso bestrebt sind, Angebote im Sinne körperlicher und psychosozialer Gesundheit umzusetzen. Der Arbeitskreis arbeitet weitgehend selbständig und wird von der Gemeinde, sowie von Seiten der Abteilung Gesundheit durch die Regionalbetreuung unterstützt.

Was gibt es für Angebote?
Die Art der Aktivitäten, die Zielgruppen und Themen sind sehr vielfältig. Wichtig ist uns, dass alle vier Säulen der Gesundheit berücksichtigt werden - Ernährung, Bewegung, psychosoziale Gesundheit und medizinische Themen. Das beginnt thematisch schon bei den Kleinsten und erstreckt sich über alle Altersgruppen, zum Beispiel mit einem Erste Hilfe-Kindernotfallkurs, bewährten Hausmitteln für Kleinkinder, Aktionen im Kinderprogramm, Aktivitäten mit Partizipationscharakter für Jugendliche, Medizinvorträgen, Bewegungsangeboten und Kochworkshops für Erwachsene, psychologischen Themen für Menschen in belastenden Situationen, Sturzpräventionsangeboten für alte Menschen oder Kursen zu letzter Hilfe und Demenz-Angeboten für pflegende und betreuende Angehörige. Arbeitskreise können aber auch Bildungsrichtungen und dazugehörigen Verpfleger zum Beitritt zu unseren Projekten motivieren (Gesunder Kindergarten, Gesunde Krabbelstube und Gesunde Küche), da die Gesundheitsförderung von Kindesbeinen an nur ein Gewinn für Kinder und deren Eltern sein kann. So werden nachhaltige Strukturen geschaffen. Dazu kann aber auch die Errichtung eines Wander- oder Themenweges zählen.

Gibt es einen Schwerpunkt?
Im Jahr 2023 stehen die betreuenden und pflegenden Angehörigen im Fokus der Gesundheitsförderung und Prävention. In Oberösterreich werden rund 80.000 Personen zuhause betreut und gepflegt. Konkret haben Gesunde Gemeinden die Möglichkeit, aus einem Angebotskatalog ein maßgeschneidertes Präventionspaket zum Schwerpunkt „gesund betreuen.gesund bleiben“ für ihre eigene Gemeinde zu schnüren. Die Angebote in diesem zweijährigen Präventionspaket richten sich speziell an all jene, die in ihrem unmittelbaren oder näheren Umfeld jemanden pflegen und betreuen, die sich um Kinder, chronisch kranke, ältere Menschen, Personen mit psychischen Erkrankungen und/oder Personen mit Beeinträchtigung kümmern. Das Paket bietet kompakte Informationen und praktische Impulse zur Entlastung und Selbstfürsorge und soll Alt wie Jung ansprechen.

Die nächsten Termine

  • Geführte Heilfastenwoche, ab 13. März, 17.30 Uhr, Walding, Gemeindeamt
  • SelbA-Kurs, 15. März, 15 Uhr, Eidenberg, Gemeindeamt
  • "Plauscherl" am Nachmittag, 29. März, Alberndorf, Gemeindeamt
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