Bezirkshauptmannschaft ist bei Bürgerservice ein Vorreiter
BH Urfahr-Umgebung installierte vor zehn Jahren erste Bürgerservicestelle in OÖ
LINZ-URFAHR (fog). „Am Anfang war Urfahr“ – mit dieser Anspielung auf den biblischen Anfang betonte Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) die Vorreiterrolle der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung mit ihrer ersten Bürgerservicestelle.
Im Jahr 2002 begann das Land häufig nachgefragte Leistungen für Bürger, wie zum Beispiel die Ausstellung von Führerscheinen oder Pässen in den Ämtern nicht mehr im „stillen Kämmerlein“ anzubieten. In der Bürgerservicestelle wird alles im Vordergrund („Front Office“) durch eine Person an einem Platz innerhalb kurzer Zeit erledigt. Der Bürger soll ein sogenanntes „one-stop-shop-Prinzip“ genießen. Kurzum: Die Beamten orientieren sich mehr am Kunden.
Unter der Federführung der Bezirkshauptmannschaft Urfahr wurde dieses „Erfolgsmodell“, wie Pühringer sagt, perfektioniert. Sogar österreichweit leiste Urfahr-Umgebung wertvolle Vorarbeit. Die Zahl der Kontakte mit den Bürgern habe seitdem stark zugenommen. Der Landeshauptmann lobt auch die Sparsamkeit aller oö. Bezirkshauptmannschaften. 62,6 Euro gab laut Statistik Austria jeder Oberösterreicher im Jahr 2010 für seine Bezirkshauptmannschaft aus. Nur das Burgenland war sparsamer (60,1). Der Schnitt in Österreich liegt bei 70 Euro pro Einwohner.
„Wir sind für die Menschen im Bezirk da“, ist Bezirkshauptmann Paul Gruber von der Akzeptanz der Bürgerservicestelle überzeugt. Selbst kritische Politiker, wie der Steyregger Bürgermeister Josef Buchner, gewinnen dem Bürgerservice etwas Positives ab: „Der Bürgerservice ist etwas Gutes, damit die Behörden nicht zum Selbstzweck werden.“
106.000 Führerscheine und Reisepässe in zehn Jahren —
Im Jänner und Februar bereits großer „Run“ auf BH
An den sechs Schaltern in der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung arbeiten sieben Beamte, drei von ihnen sind Vollzeitbeschäftigte. „Jede Leistung wird von jeder Mitarbeiterin erbracht“, unterstreicht die Leiterin der Bürgerservicestelle Urfahr-Umgebung Andrea Außerweger.
In den ersten zwei Monaten des heurigen Jahres stand die Bürgerservicestelle bereits unter Druck. 1190 Führerscheine und 1036 Pässe stellten sie aus. Denn ab 15. Juni 2012 benötigt jedes Kind einen eigenen Pass für Auslandsreisen. Auch beim Führerschein kommt 2013 eine Umstellung auf das Kreditkartenformat. In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 67.500 Reisedokumente sowie 38.700 Führerscheine ausgestellt.
Top 3 bei Anfragen im Bürgerservice
• Anfragen wegen Familienzuschuss beziehungsweise Mutter-Kind-Zuschuss.
• Anfragen betreffend Beihilfen, Soziales (Solidaritätsfonds).
• Formularausgaben für die Fernpendlerhilfe, Wohnbeihilfe, Bildungskonto und Bewerbungsbögen sowie der Broschürenservice.
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