Erstes Container-Dorf für Flüchtlinge in Urfahr-Umgebung fixiert

Im Hof der ehemaligen Straßenmeisterei Ottensheim werden 35 Container für 50 Flüchtlinge aufgestellt.
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OTTENSHEIM/BAD LEONFELDEN (fog). In die ehemalige Straßenmeisterei in Ottensheim werden in den nächsten Wochen nicht die angekündigten 25 Flüchtlinge einziehen (wir berichteten), sondern 75. Das gab Bezirkshauptmann Paul Gruber bekannt, der mit der "Steuerungsgruppe" für die Flüchtlingsaufteilung in Urfahr-Umgebung betraut ist. Voraussichtlich 35 Container für 50 Personen sollen auf dem Gelände der ehemaligen Straßenmeisterei errichtet werden. Es ist das erste Container-Dorf im Bezirk, das die Linzer Zeltlager ersetzen soll.

Kritik aus Ottensheim

Diese Entscheidung wird von Ottensheimer Politikern nicht begrüßt: "Ich habe eine offene Haltung gegenüber Flüchtlingen, aber das sollte mit Maß geschehen. Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Über uns wird drübergefahren", beschwert sich Bürgermeisterin Ulrike Böker (pro O), die sich davor sogar für die Adaptierung der ehemaligen Straßenmeisterei als Flüchtlingsquartier eingesetzt hatte. Als erste Reaktion ließ Böker Info-Flugblätter in Höflein verteilen, eine Sonder-Ausgabe der Gemeindezeitung wird demnächst erscheinen und am Dienstag, 28. Juli, um 20 Uhr, werden im Amtshaus Gemeindepolitiker gegenüber der Ottensheimer Bevölkerung Stellung beziehen.

Böker als auch Vertreter der ÖVP und SPÖ sehen nicht ein, weshalb Ottensheim klar über dem Richtwert, der zwischen 0,5 bis 1 Prozent Flüchtlingsanteil innerhalb der Bevölkerung ist, liegen soll. Denn neben den 75 Asylwerbern in der Straßenmeisterei kommen die 11 im alten FF-Haus und 9 in Gemeindewohnungen. 95 Flüchtlinge bei rund 4800 Einwohnern macht einen Asylwerberanteil von beinahe 2 Prozent aus. "Das ist nicht gerecht verteilt im Bezirk. Es gibt einige Gemeinden, welche noch keine Flüchtlinge aufgenommen haben", sagt der SPÖ-Mann Franz Bauer.
Auch Franz Füreder (ÖVP) ist gegen die Überschreitung der 1-Prozent-Marke. "Die Situation ist auch nicht mit Schloss Bergheim vergleichbar, weil es bei uns kein zeitliches Limit gibt", sagt Füreder. Helmut Schwetz (FPÖ) ist für die Schaffung von Asylzentren in Afrika und dem Nahen Osten.

Warum nicht Leonfelden?

"Ich weiß die Situation in Ottensheim ist unangenehm. Möglicherweise gibt es noch ein weiteres Container-Dorf in Urfahr-Umgebung", sagt Paul Gruber.
Momentan sind 417 Flüchtlinge im 82.000 Einwohner fassenden Bezirk untergebracht. Die Suche im Bezirk gehe weiter, sagt Gruber. Bauer von der SPÖ Ottensheim sieht nicht ein, weshalb das Container-Dorf nicht in der Straßenmeisterei Bad Leonfelden errichtet wird: "Das Gelände wäre groß genug, ich habe es mir angesehen." Und: In der Kurstadt würden derzeit nur 11 Flüchtlinge wohnen.
Laut Bezirkshauptmann Paul Gruber sei die Straßenmeisterei Bad Leonfelden nicht als Standort geeignet, das wurde genau geprüft. Laut einem Experten des Landes, der sich mit Containern auskennt, wäre eine Container-Aufstellung platzmäßig nicht möglich, denn diese Straßenmeisterei sei ja in Betrieb und zudem sei das Gelände leicht abschüssig. Gruber: "Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch in Bad Leonfelden weitersuchen."

Im Hof der ehemaligen Straßenmeisterei Ottensheim werden 35 Container für 50 Flüchtlinge aufgestellt.
Die Straßenmeisterei Leonfelden wurde als Standort für ein Container-Dorf geprüft.
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