Gerangel um Stadtplatz hält die Kurstadt in Atem

Foto: Archiv Ecker
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BAD LEONFELDEN (fog). Während Wirtschaftsbund-Obmann Johann Hammerschmid den Plan des neuen Stadtplatzes „grundsätzlich in Ordnung“ findet, lehnt ihn Heimatforscher Werner Lehner ab. Knackpunkte sind die Fußgängerzone, ein Brunnen und drei Linden.

Kritisiert wird im Entwurf des Architekten Wolfgang Sedelmaier vor allem die Platzierung der Fußgängerzone. Diese ist auf der schattigeren Westhälfte des Platzes geplant und nicht bei den Gastronomiebetrieben auf der anderen Seite. WB-Obmann Hammerschmid teilt nicht die vorherrschende Meinung, dass durch diese Anordnung der Fußgängerzone Hochreiters Café Kastner übervorteilt werde. Hammerschmid: „Beim Café Kastner wird nicht mehr Platz geschaffen und es ist ein kompletter Blödsinn, dass Hochreiter den Stadtplatz gekauft hat.“ Für jede Entscheidung im Plan gebe es eine klare Erklärung. Auch bei den anderen Gewerbetreibenden seien Gastgärten oder Schanigärten möglich

Zusätzlichen Zündstoff liefert ein Postwurf des „Billa“-Kaufhauses auf dem Stadtplatz, das zusperren will, weil es zuwenig Parkplätze auf dem Stadtplatz geben werde. Zur „Billa“-Kritik sagt Hammerschmid, dass ein Lebensmittelgeschäft dieser Art ohnehin am Stadtrand besser aufgehoben wäre: „Ein Spezialitäten-Laden würde besser hierher passen.“

Mit dem neuen Stadtplan ist Hammerschmid einverstanden, aber „die Fahrbahn sollte um eine Spur nach Süden verlegt werden“. Und: Wegen der Landesausstellung müsste die Straße bereits ab der Spitalskirche barrierefrei sein. „Da brauchen wir noch mehr Geld von Hiesl“, so der Unternehmer. Hammerschmid brauche keine Grünflächen und Linden: „Es gibt etwas Wichtigeres.“
Das sieht Konsulent Werner Lehner ganz anders. Der Heimatforscher will aus den drei Lindenbäumen Naturdenkmäler machen. Ein Ansuchen liege bereits bei Naturschutz-Landesrat Manfred Haimbuchner auf. Vor allem die beiden im Volksmund genannten „Schumann-Linden“, die der Verschönerungsverein Bad Leonfelden im Jahre 1919 unter Bürgermeister Josef Schumann gepflanzt hatte, seien besonders schützenswert. Auch die sogenannte „Huemer-Linde“ aus dem Jahr 1983 sollte laut dem Heimatforscher, der 40 Jahre lang Gärtner beim Linzer Magistrat war, nicht geopfert werden. Lehner befürchtet, dass durch Verlegung der Bushaltestelle die Bäume durch die Busse beschädigt werden.

Für Lehner ist generell die Stadtplatzumgestaltung eine „Steuergeldverschwendung“ und „verkehrstechnisch sinnlos“, weil es durch die Umfahrungsstraße keine Verkehrsberuhigung mehr brauche. Auch die Brunnen-Philosophie des Architekten kritisiert Lehner. Der Brunnen vor dem Rathaus soll laut Plan entfernt und der „Sparkassen“-Brunnen versetzt werden. „Die Brunnen führen jetzt Sternstein-Trinkwasser“, so der Heimatforscher. Mit der geplanten Umwälzanlage sei das Wasser dann ungenießbar.
Laut dem Leiter der Bauabteilung Josef Manzenreiter soll es ab dem Frühjahr auf dem Stadtplatz drei Bauphasen geben. Die Baukosten betragen etwa 400.000 Euro.

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