Fachkräftemonitor prognostiziert
2030 fehlen im Mühlviertel 12.000 Fachkräfte
Die Nachfrage ist höher als das Angebot – rund 4.500 Fachkräfte fehlen den Betrieben zurzeit im gesamten Mühlviertel. Die Problematik wird sich laut Fachkräftemonitor bis 2030 deutlich verschärfen. Das Prognosenetzwerk für den heimischen Arbeitsmarkt sagt einen Engpass von knapp 12.000 Fachkräften in der Region voraus.
URFAHR-UMGEBUNG. Im Bezirk sind die Branchen Tourismus, Gastronomie, Bau, Elektrotechnik und IT am stärksten vom Personalmangel betroffen, wie Franz Tauber, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer UU verrät. "In der Vergangenheit hat dieses Thema viele Betriebe nicht sonderlich gejuckt. Jetzt ist der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel für die Unternehmen spürbar geworden."
Pendlermarkt als Zielgruppe
Um konkurrenzfähig zu bleiben, sei es laut Tauber wichtig, die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen und in die Mitarbeiterbindung zu investieren. "Das sind Dinge, die positiv nach außen wirken und von den Menschen wahrgenommen werden." Mit dem Pendlermarkt gebe es einen großen Teich, in dem die Betriebe fischen können.
"Vor zehn Jahren hatten wir 9.800 Beschäftigte in der gewerblichen Wirtschaft, mittlerweile sind es 13.600. Das ist ein Zuwachs von fast 40 Prozent in der Region. Das spricht für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes in der Nähe. Arbeitnehmer sparen sich das Pendeln nach Linz und das tägliche Stehen im Stau", unterstreicht Tauber.
"Müssen alle Chancen nützen"
Die Wirtschaftskammer Urfahr-Umgebung versucht mit verschiedenen Initiativen die Betriebe im Bezirk zu unterstützen. So führte der Unternehmerverband GUUTE zu Beginn des Jahres das Lehrbetriebsservice ein. Es soll vor allem klein- und mittelständische Unternehmen bei der Gewinnung von Lehrlingen unterstützen.
Eine Kooperation mit Pro Mente OÖ könnte künftig zusätzliche Mitarbeiter auf den Arbeitsmarkt bringen. Ohne qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland werde es es laut Tauber nicht möglich sein, den Personalbedarf zu decken. Die Wirtschaftskammer fordert deshalb Adaptierungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Ein Kontingent von 1.000 Plätzen soll jungen Menschen über 18 Jahren eine Lehre in Oberösterreich ermöglichen. "Wir müssen alle Chancen, die wir haben, nützen", ist Tauber überzeugt.
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