Nach dreijähriger Pause
GTIler feiern ihr Comeback in Kärnten

- Am kommenden Wochenende werden nach dreijähriger Pause einige GTI-Fans in Kärnten erwartet.
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Nach dreijähriger Pause feiern GTI-Fans ihr Comeback in Kärnten. Was Betriebe und Touristiker dazu sagen.
WÖRTHERSEE. Unter dem Motto "Big Comeback" erlebt die einstige GTI-Hochburg Wörthersee ein Revival der Autotuning-Szene. Zwar findet seit 2022 kein offizielles GTI-Treffen mehr statt, doch in sozialen Netzwerken kündigt sich das Spektakel schon seit Wochen an und tausende Besucher werden kommendes Wochenende rund um Christi Himmelfahrt in Kärnten erwartet. Veranstalter Andreas Füllhorn will neue Akzente setzen. Er habe unter anderem fünf Veranstaltungen in Klagenfurt geplant. Insgesamt sei das Comeback auf sechs Tage begrenzt.
"Erfreuliche Rückkehr"
Rund um den Wörthersee bereiten sich schon einige Betriebe und die Hotellerie auf das kommende Wochenende vor, darunter auch die Marktgemeinde Velden am Wörthersee. MeinBezirk war vor Ort und hat sich umgehört, wie die aktuelle Stimmung ist. "Wir freuen uns schon sehr auf das kommende Wochenende und das Interesse seitens der GTI-Fans merkt man auch bei uns. Wir sind in beiden Häusern ausgebucht", freut sich Marina Janschitz, Seehotel Hubertushof und Villa Bulfon. Laut Janschitz ist das Event für die Tourismusregion und für Velden wichtig. "Ohne die GTI-Fans wäre es Ende Mai nicht so gut gebucht und das Event hilft uns da enorm." In Velden am Wörthersee ist zwischen Juni und September Hochsaison. "Da freut es uns, wenn wir im Mai die ein oder andere Buchung mehr haben." Weiters gehört laut Janschitz das Event einfach zur Tourismusregion dazu.

- Marina Janschitz: "Das GTI-Event ist Teil der Tourismusregion und gehört einfach dazu."
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"Positive Stimmung"
Ähnliche Worte findet auch Marcel Vanic, 13er Café/Bar, als MeinBezirk bezüglich des kommenden Wochenendes nachfragt. "Nicht nur wir, sondern auch unsere Kollegen in Velden sind froh, dass es heuer wieder ein GTI-Treffen geben wird und die Fans zu uns an den See kommen. Unser Café hat den Zulauf natürlich auch vom Casino, aber mich freut es einfach für die anderen Kollegen, wenn man merkt, dass auch Ende Mai in Velden einiges los ist."
"Von GTI bis Harley"
Für Vanic gehört das GTI-Treffen zum Tourismus dazu. "Früher hat die Saison immer mit den GTIs begonnen und mit den Harleys aufgehört. Die letzten drei Jahre war im Mai eher weniger los. Jeder Betrieb hier zahlt aber auch im Mai Gehälter, das heißt, das Geld muss auch in die Kassa kommen. Mit solchen Events gelingt uns das." Obwohl die Sommermonate in Velden gut besucht sind, ist eine zusätzliche Einnahmequelle im Monat Mai für jeden Betrieb wünschenswert. "Die Saison etwas frühzeitiger zu starten, ist enorm wichtig, den die Monate Juli und August sind manchmal einfach zu kurz und reichen nicht aus."

- Marcel Vanic: "Wir müssen auch im Mai Gehälter zahlen und so kommt das Geld in die Kassa.
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"Klare Meinung"
Peter Peschel, Geschäftsführer Region Wörthersee-Rosental, sieht einerseits zwar den positiven Aspekt für die Betriebe, ist im Gespräch aber nicht so euphorisch wie die beiden anderen Interviewpartner. "Obwohl die Veranstaltung in Klagenfurt geplant ist, war ich von Anfang an involviert und wir erwarten uns auch, dass es einige GTI-Fans an unseren schönen Wörthersee ziehen wird." Peschel hat eine klare Meinung zum kommenden Event. "Die Events rund um die GTIs waren nicht immer gewollt und es ist ausgeufert und wurde zeitweise auch unkontrollierbar. Unserem Tourismus hat das nichts mehr gebracht und man konnte in dieser Zeit auch nicht auf Erholung setzten. 'Gummi-Gummi' stand da regelmäßig auf dem Programm." Laut Peschel war der Wörthersee bei dieser Problematik das Epizentrum, aber auch in anderen Regionen führte das Event immer wieder zu Problemen.
"Wertschöpfung im Ort"
"Wenn es um die Betriebe in Velden und rund um den Wörthersee geht, verstehe ich natürlich die Freude über die Rückkehr. Das Event wirkt sich deutlich auf die Wertschöpfung im Ort aus. Das kann man mit dem ehemaligen Beachvolleyball-Turnier vergleichen, welches vor einigen Jahren regelmäßig in Klagenfurt abgehalten wurde."

- Peter Peschel: "Der Eventtourismus wird auf Dauer keine Zukunft haben."
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"Klare Positionierung"
Laut Peschel wurde in den letzten Jahren einiges rund um den See getan, um den Wegfall der Events zu kompensieren, mit Erfolg. "Es braucht meiner Meinung nach mehr langfristige Strategien und weniger Eventtourismus. Themen rund um Kulinarik und den Radtourismus sind die Zukunft. Events kommen und gehen und die Region spürt dann schmerzvoll, was das bedeuten kann." Peschel setzt sich für eine klare Positionierung ein und das gelingt laut ihm mit dem Radtourismus und weniger mit den Autos. "Das soll unser Ziel für die Zukunft sein."
Spielregeln beachten
Den Vergleich GTI und Harley erwähnt auch Peschel im Interview. "Was ich sagen kann, ist, dass es in der Harleywoche weniger Zwischenfälle gibt als in der Vergangenheit mit den GTIs." Weiters erläutert uns der Geschäftsführer der Region Wörthersee-Rosental, was ihm an diesem ganzen Thema am wichtigsten ist. "Egal ob mit Harley, Rad, Auto, Pferd oder mit der Bahn, es müssen für alle Gäste die gleichen Gesetze gelten. Da kann man nicht einfach mal hier und da ein Auge zudrücken. Für jeden gibt es dieselben Spielregeln und die müssen eingehalten werden, nur so kann es funktionieren."




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