Velden – Gemeinde und Tourismus mahnen
"Wenn es eine Infektion geben sollte, sind wir die Schuldigen!"

- Velden ist wieder gut besucht, doch nicht alle halten sich an Corona-Regeln
- Foto: Christa Posch
- hochgeladen von Alexandra Wrann
Veldener Tourismus-Saison läuft an. Doch nicht alle halten sich an Corona-Regeln. Wirte, Gemeinde und Touristiker mahnen zu mehr Vernunft. Tourismus Geschäftsführer Bernhard Pichler-Koban: "Sonst sind wir die Schuldigen."
VELDEN. Wie vielerorts läuft auch an der Tourismusmetropole Velden am Wörthersee die Saison endlich an. Das Wetter trägt sein Übriges zu einem florierenden Geschäft bei. Dennoch beklagen Gemeinde, Tourismus und Gastronomen das ,verantwortungslose’ Verhalten einiger Gäste.
Der Veldener Bürgermeister Ferdinand Vouk nimmt Stellung: "Unsere Wirtschaftstreibenden haben nach der Zeit der Betriebsschließung mit dem großem Mehraufwand (...) für die Umsetzung der Maßnahmen gesorgt. Leider finden sich auch Gäste in den Lokalen ein, die sich nicht um den Abstand kümmern. Weder vor dem Lokal noch im Gastronomiebetrieb."
"Habt ihr unser Geld nicht nötig?"
So würden Aufforderungen des Personals mit „wollt ihr denn unser Geld nicht“ oder „habt ihr das nicht mehr nötig“ kommentiert. Auch wird die Sperrstunde gerne provokant ignoriert. Ein Veldener Gastronom: „Ich habe es satt, die Spaßbremse zu sein! Wenn ich von den Gästen absolut kein Verständnis erhalte und täglich angemotzt werde, ist das echt schwierig."
Leider würde dieser Umstand auch dazu führen, dass MitarbeiterInnen in der Gastronomie teilweise resignieren und die gesetzlichen Maßnahmen auch selbst viel lockerer interpretieren. Auch zunehmend würden Berichte von "Interessierten", die das ihrer Meinung nach kritische Geschehen beobachten und an den Pranger stellen. "Vermeintlich stehen BesucherInnen in Parks zu nahe beisammen, der Kinderspielplatz ist zu stark frequentiert, und und und...", erzählt Vouk.
Um Unterstützung gebeten
Sowohl die Gemeinde Velden als auch die Veldener Tourismus GmbH haben deshalb die Behörden, und die zuständige Bezirkshauptmannschaft um Unterstützung gebeten: "Wenn die Bundesregierung ihre Verantwortung salopp an den „Hausverstand“ übergibt, dieser aber unterschiedliche Ausprägungen hat, wie soll man damit umgehen? Wie soll man die Frequenzen im öffentlichen Raum regeln?"
Getrübte Freude am See
Sowohl Veldens Bürgermeister Ferdinand Vouk als auch Bernhard Pichler-Koban, Veldener Tourismus, sehen die aktuelle Situation sorgenvoll: Einerseits freut man sich über das Erwachen des Sommers am See und den damit verbundenen Gästen und lange erwarteten Umsätzen. Andererseits weiß man genau: das Risiko einer Neuinfektion ist gegeben. Bernhard Pichler-Koban: „Der "gesunde Hausverstand" fehlt leider bei vielen Mitbürgern vor allem beim selbstbestimmten Verhalten im öffentlichen Raum gänzlich, gibt’s den Baby-Elefanten gar nicht mehr?" Er ergänzt: "Wir wissen genau: Wenn etwas passiert und es in Velden durch die hohe Besucherfrequenz eine Infektion geben sollte, dann sind wir die Schuldigen".
Kontrollen gibt es weiterhin
Auch weiterhin würden die erforderlichen Bestimmungen kontrolliert und Betriebe intensiv einmahnt werden. Pichler-Koban: "Uns ist aber klar: Wir benötigen die Vorsicht und Umsicht jedes Gastes, um die Infektionsgefahr zu minimieren."
Bezirkshauptmannschaft unterstützt Gemeinde
Die Bezirkshauptmannschaft Villach steht in engem Kontakt mit den Verantwortlichen, der Gemeinde und Wirtschaftstreibenden und arbeitet derzeit an einem Konzept, die aktuelle Situation zu verbessern. Man will die Gäste noch besser informieren und auch durch Präsenz im Ort die Betriebsinhabern und das Personal unterstützen.
Appell an Bevölkerung
Ferdinand Vouk: „Die erste Phase von Covid-19 haben wir vor allem dank des vorbildlichen Verhaltens der Bevölkerung gut überstanden und sind nunmehr soweit, dass fast jeder in der Lage ist, mit den neuen, geänderten Gegebenheiten und Umständen gut umzugehen. In nahezu allen Bereichen ist wieder Handeln möglich und der nächste Lockerungsschritt wurde bereits angekündigt." Der Bürgermeister appelliert weiter: "Bitte setzen wir das alles nicht aufs Spiel und so appelliere ich an die Bevölkerung und an alle Gäste (...), die gesetzlichen verordneten Regeln einzuhalten und Eigenverantwortung zu übernehmen, denn das Virus ist nach wie vor unter uns.“



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