Lokführerin in Villach
Sie fährt bald die neue Koralmbahn

- hochgeladen von Birgit Gehrke
Zehn Triebfahrzeugführerinnen sind in Kärnten bei den ÖBB beschäftigt - Tendenz steigend. Elisabeth Glanz ist in Villach eine von ihnen, sie fährt bald die neue Koralmstrecke.
VILLACH. Der Weg zur „Lokführerin“ wurde Glanz in die Wiege gelegt: „Mich haben große Fahrzeuge schon immer fasziniert, das liegt vermutlich in den Genen, da mein Vater und auch meine Schwestern bei den Graz Linien Straßenbahn oder Bus gefahren sind“, sagt sie. Auch Glanz fuhr in Graz Straßenbahn. Wie erlebte sie den Umstieg auf die ÖBB-Lok? „Tatsächlich hätte ich nicht gedacht, dass der Unterschied so groß ist - aber ja - er ist gewaltig! Ganz abgesehen von dem Gewicht und der Länge der Fahrzeuge, fasziniert mich bei der Bahn die Vielfältigkeit, mal fährt man mit Gütern- und mal mit Personenzügen, und man ist natürlich ständig unterwegs. Auch ist man als Lokführer nie ausgelernt, es gibt ständig Weiterbildungen.“ Einen „typischen“ Arbeitstag gibt es nicht. „Aber vor jeder Fahrt wird erstmal das Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft, danach sind meist Verschub-Tätigkeiten und noch viele andere Dinge notwendig, bis man schließlich die Fahrt auf der Strecke alleine genießen darf.“
In den Sonnenaufgang
Der Lokführer-Job ist nach wie vor männerdominiert – wie sind ihre Erfahrungen? „Für mich gibt es da keinen Unterschied. Ich als Frau muss das Gleiche lernen und leisten wie meine männlichen Kollegen auch.“ Als bisher schönstes Erlebnis bezeichnet Glanz ihre erste Fahrt mit dem Zug, den sie mit Unterstützung ihres Fahrtrainers führen durfte: „Diese Fahrt ging von Villach nach Salzburg über die Tauern und das bei Sonnenaufgang. Die Aussicht war einfach überwältigend, spätestens da wusste ich, dass der Beruf für mich die richtige Entscheidung war!"
Koralmbahn
Für mediale Aufmerksamkeit sorgt derzeit die Koralmbahn. „Auch für mich ist die Strecke ganz besonders, da sie meine alte und neue Heimat verbindet. Dadurch komme ich vielleicht ab und zu in den Genuss meinen Frühstückskaffee vor Dienstbeginn zu Hause in Kärnten zu trinken und die Mittagspause bei gutem Essen von der Mama in Graz zu verbringen.“ Was rät sie jungen Frauen, die überlegen, den Job zu ergreifen? „Mädels traut euch! Es gibt nichts, was eine Frau nicht kann! Träume sind da, um verwirklicht zu werden, unabhängig vom Geschlecht!“



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