Projekttage am BG/BRG Perau Villach

"Warum ist die Oma so cringe?“

Unter diesem Titel, mit welchem bewusst die Jugendsprache gewählt wurde, fand eine  Woche lang am BG/BRG Perau ein "Demenzworkshop" statt. Die vier Schulklassen mit dem "Lebensraum Schule"-Schwerpunkt hielten gemeinsam mit Experten Workshops zu dem Thema ab.

VILLACH. "Es ist wichtig, sich früh mit dem Thema "Demenz" auseinander zu setzen“, betonte Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser in Rahmen der abschließenden Vorstellung der "Demenzwoche" und sagt weiter: "Ich möchte aus Villach eine demenzfreundliche Stadt machen. Dazu ist es notwendig, alle Bevölkerungsgruppen mit einzubinden. Die Krankheit kann jeden von uns treffen. Je früher wir uns damit auseinander setzen, umso mehr Verständnis gibt es." Projektleiterin war Lehrerin Eva Petritsch: "Meine ursprüngliche Idee war es, dass ich unsere vier Lebensraum-Schulen miteinander vernetze und diese insgesamt 104 Schüler an einem Themenbereich arbeiten. Jetzt hat sich das Thema "Demenz" dafür gut angeboten, wir konnten zehn Gruppen zu neun verschiedenen Inhalten anbieten – einerseits mit schulinternen, anderseits mit externen Personen wie etwa mit Pia Scharler von der Universität für Angewandte Kunst in Wien."

Besuch im Pflegezentrum

Vom "Musikalischen Workshop" mit "Songs for my Granny" über Orte des Erinnerns in unserer Stadt bis hin zu einem Besuch im Pflegezentrum Senecura, der bei vielen Kindern Eindruck hinterließ waren die Angebote vielfältig. "Es gab eine ältere Frau mit Demenz, der wir auch Fragen stellen durften. Sie hat uns erzählt, sie ist ein 14-jähriges Mädchen, ihr Lieblingsessen ist Brot und mag Rosen", erzählt etwa die elfjährige Kordula. Auch Laura war beeindruckt: "Wir durften die Geräte, die im Pflegeheim verwendet wurden kennenlernen oder die Demenzdecke ausprobieren. Manche Leute im Pflegeheim haben kaum mehr Zähne, für sie wird Essen aus Pulver angerührt, das durften wir probieren."

Wissensstufen

Auch das LKH Villach war mit eingebunden. Peter Kapeller, Abteilungsvorstand Neurologie Villach: "Demenz wird gesellschaftlich immer wichtiger. Eines der Probleme ist, dass es unter den Generationen unterschiedliche Wissensstufen gibt. Kinder und Jugendliche haben damit gar nichts am Hut, erst wenn die Krankheit vielleicht in der Familie ist, merken sie, dass man mit dem Gedächtnis krank werden kann. Bei Demenz-Erkrankten verschwimmen die Zeiten, viele leben in der Vergangenheit. Im Umgang mit ihnen sollte man die Leute in jener Zeit lassen, wo sie gerade sind."