Am Vassacher See

Beliebter Moorsteg wurde still und heimlich entfernt

Seit einigen Wochen wundern sich die Gäste vom Vassacher See über den Verbleib des beliebten Moorstegs.

VILLACH. Zwischen Anfang der Achtziger- und Ende der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts befand sich im kleinen Waldstück zwischen Vassacher See und St. Leonharder See der beliebte Vita-Donau-Fitnessparcours auf dem Gelände der Versicherungsgesellschaften der Österreichischen Eisenbahnen.

Moor trockengelegt, Steg blieb

Um das Strandbad mit dem Wald zu verbinden, errichtete das Fremdenverkehrsamt der Stadt Villach einen Steg, der ausgehend vom Zufluss quer über das damalige Moor zum Parcours führte. Weil immer wieder Glasscherben und Unrat im Moor entsorgt wurden, wurde dieses im folgenden Jahrzehnt trockengelegt. Parallel dazu wurde der Holzsteg immer morscher und Stück für Stück verkürzt. Trotzdem freuten sich Läufer, Mountainbiker und Spaziergänger über die praktische Brücke.

Still und leise entfernt

Zumindest bis vor kurzem, denn mitten im Hochsommer wurde auch der restliche Steg entfernt. "Ich wollte wie gewohnt mit meinem Hund in den Wald spazieren. Aber plötzlich war da keine Verbindung mehr", wundert sich ein Dauercamper, der jetzt ebenso den Umweg über den Campingweg nehmen muss wie Joggerin Nicole: "Ich bin eine Sportlerin, deshalb tun mir die zusätzlichen 300 Meter nicht weh. Aber ich finde es schade, dass das Strandbad jetzt vom Waldstück getrennt ist!"

Neuerrichtung abgelehnt

Obwohl der Steg auch nach dem Rückbau des Parcours von der Stadt Villach instandgehalten wurde, bestätigt die Presseabteilung den Abbau: "Eine Sanierung des Holzes war nicht mehr möglich, eine Neuerrichtung hat der Waldbesitzer abgelehnt. Der Steg befand sich auf einem Privatgrundstück!"

Aus Moor wird Wald

Der private Besitzer habe auch einen Grund für diese Entscheidung: "Er ist gerade damit beschäftigt, diesen Bereich aufzuforsten, und möchte nicht, dass Biker kreuz und quer durch den Jungwald radeln. Zudem hat es in diesem Teil des Waldes niemals einen offiziellen Wanderweg gegeben!"