Faschingstreiben in Villach
Die Villacher Narren haben Hoch-Saison

- Eine ganze Stadt im Faschings-Taumel. Villach im Fasching am Samstag
- Foto: Astrid Kompan
- hochgeladen von Alexandra Wrann
Die Narren gehen um. In Villach traditionell am Faschingssamstag. Die Stadt zeigt sich kunterbunt. In Klagenfurt tickt die (Faschings)- Uhr etwas anders.
VILLACH. Klagenfurt und Villach – es sind gerade mal 40 Kilometer und doch ganze Welten. Zumindest in Bezug auf den Faschings-Höhepunkt.
Höhepunkt der Narren
Während man in Villach den erklärten Höhepunkt am Samstag feiert – an dem absoluter Narren-Ausnahmezustand herrscht – gilt in Klagenfurt der Faschingsdienstag als Narren-Hochzeit. Eine jahrelange Tradition, die auch ihren Vorteil hat. Denn so mancher Magistrats- oder Bankmitarbeiter kann getrost um 12 Uhr Feierabend machen. Die Stunden werden in aller Regel "geschenkt".
Am Samstag ist zu
Stunden, um die der Villacher Magistrats-Mitarbeiter "umkommt". Denn am Faschingsdienstag ist der Fasching hier längst Geschichte. "Der Fasching findet in Villach traditionellerweise immer am Samstag statt – also nicht zu offiziellen Öffnungszeiten des Magistrats. Und der Dienstag ist seit vielen Jahren der Klagenfurter Narrenhöhepunkt und wird in Villach gar nicht gefeiert – weder mit Verkleidungen noch anderswie", tönt es logischerweise aus dem Rathaus.
Tradition ist eben Tradition.
Und umso bunter wird dafür am Samstag zuvor gefeiert. Und das in der ganzen Stadt.
Handel treibt es bunt
Kaum ein Geschäft, das nicht dekoriert ist, in dem die Angestellten nicht verkleidet sind. Wie am Villacher Hauptplatz. Man freut sich auf den Fasching, Angestellte verkleiden sich, die Türen schließen im Gros um 13 Uhr.
In den Genuss des etwas verfrühten Feierabends kommt auch Hartlauer-Mitarbeiterin Jennifer. Sie wird den Fasching als Biene begehen, Kollege Markus schlüpft in die Kluft des Starwars Imperators. Und auch im Bipa gegenüber werden Kostüme angelegt. Andrea und Claudia sind "immer verkleidet", im letzten Jahr als Biene und Sonnenblume (Bild). Gefeiert wird freilich in der ganzen Stadt, auch etwas weiter in der Italiener Straße. Die Trafik hier schließt aber nicht etwa früher, sie hat sogar länger geöffnet. Im letzten Jahr bediente hier Mini Maus, heuer steht die Wahl des Kostüms noch aus.
Manch einer sperrt auch zu
Aber auch geschlossene Türen wird es am Faschingssamstag geben. Das Café Kaffeemacher, einige Meter weiter, bleibt geschlossen. Allerdings weniger aus Gründen der Narrenfreude, "der Tag bringt uns nichts. Die Menschen benutzen uns mehrheitlich als öffentliche Toilette", sagt man mit einem Augenzwinkern. Ein Faschingsverweigerer, nein, das ist man freilich nicht.
Kostüm-Vorschrift?
So kunterbunt es aber auch in Villach zugeht, eine Kostümverpflichtung haben wir nicht erfragen können. Theoretisch wäre das – in Form einer Bekleidungspflicht – jedoch sogar möglich, sagt Johannes Loinger, Vorstandsvorsitzender der D.A.S. Rechtsschutz AG. Obgleich: „Wenn sich Mitarbeiter nicht verkleiden wollen, wird das im Normalfall keinen Entlassungsgrund darstellen“, sagt Loinger. Ohnehin nicht zulässig sind Kostüme, die als entwürdigend oder lächerlich empfunden werden könnten.
Von der anderen Seite betrachtet, ist es grundsätzlich auch nicht verboten, verkleidet bei der Arbeit zu erscheinen. Wenngleich es Grenzen gibt, weiß der Experte. „Wenn durch die Kostümierung die Vertrauenswürdigkeit gegenüber Kunden beeinträchtigt wird, kann das Verkleiden vom Arbeitgeber verboten werden."


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