Mit Umfrage – "HealthTrace" startet in Villach
Junger Villacher entwickelt Corona-App

Christian Aichner mit Larissa Ouschan (V-Club) | Foto: Aichner
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Datenspeicherung zum Covid19-Contact-Tracing. Es ist ein Vorgehen, auf das auch immer mehr heimische Unternehmen setzen. Der 21-jährige Villacher Christian Aichner entwickelte nun eine Webapplikation – HealthTrace – mit welcher dies einfach und sicher umsetzbar ist.

WOCHE: Herr Aichner, für Laien, was kann "HealthTrace?
CHRISTIAN AICHNER: HealthTrace unterstützt alle Bereiche mit Personenfrequenzen – in der aktuellen Situation – in der Gesundheitsvorsorge, um somit eine großräumige Verbreitung von COVID-19 einzugrenzen. Bei einem positiven Fall können Verdachtsfälle mittels HealthTrace rasch kontaktiert werden.

Woher die Motivation hier eine eigene Applikation zu entwickeln, es gibt ja bereits Systeme am Markt... ?
Nun, ich war in Deutschland und konnte dort beobachten, wie Gäste einen Zettel ausfüllen mussten, um sich zu registrieren. Anschließend landeten diese auf einem großen Stapel. Diese Situation, die "Zettelwirtschaft", wollen wir durch Digitalisierung verbessern.

Wie und für wen funktioniert die App?
HealthTrace ist eine moderne Webapplikation, das heißt sie funktioniert auf jedem Gerät, wie Tablet, Smartphone, beziehungsweise iPad oder Computer und muss nicht heruntergeladen werden. Ein QR-Code, der zuvor vom Betrieb ausgedruckt und aufgelegt wurde, wird eingescannt.

Wer zählt zu Ihren Kunden?
Zu unseren Kunden zählt der Gastronomiebereich, Unternehmen, Betriebe, kurz: alle Bereiche, wo Menschen zusammenkommen, wie Bars, Kinos, Restaurants, Fitnesscenters, Meetingräume. 
Für alle Veranstaltungen ist HealthTrace einsetzbar und kann beispielsweise am Eingang oder an den Plätzen angebracht werden.

Kann diese App jeder verwenden? 
Ja, unsere Webapplikation kann von jedem Gast verwendet werden, der Smartphone, iPad oder Tablet besitzt. Ist das nicht der Fall, so könnte auch der Veranstalter selbst, also das Personal den Gast registrieren.
Die Registrierung erfolgt über einen QR Code. Dort werden die wichtigsten Personendaten aufgenommen und nach 30 Tagen automatisch gelöscht. Dies erfolgt unter strengen Auflagen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Das ist auch der große Vorteil der digitalen Registrierung, dass die Personendaten automatisch gelöscht werden und nicht in Papierform unkontrolliert und ohne Geheimhaltung herumliegen.
Die teilnehmenden Betriebe können auch sogenannte Checkpoints, beziehungsweise Tracingpoints erstellen, indem sie jeden Tisch oder/und jeden Raum gesondert ausweisen beziehungsweise registrieren.

Wie sicher ist die App im Umgang mit Daten, wir erinnern uns an den Hacker-Vorfall in Deutschland – deshalb ja auch vielerorts die von Ihnen kritisierte "Zettelwirtschaft"?
HealthTrace ist zu hundert Prozent DSGVO-konform. Alle Daten werden automatisch nach 30 Tagen gelöscht. Der Betrieb hat auch keinen Zugriff auf die persönlichen Daten, es sei denn, es gibt einen bestätigten Covid-19 Fall. Dann bekommt der Betrieb nach Prüfung des Ansuchens Einsicht in die Personenliste, um die zuständige Gesundheitsbehörde zu informieren.
Im Vergleich zu einem analogen System („Zettelwirtschaft“), wo alle persönlichen Daten – zumeist auch unleserlich geschrieben – auf einem Zettel, ohne Geheimhaltung gesammelt werden, sind die Daten bei HealthTrace auf einer Datenbank sicher gespeichert.

Wer entwickelte die App, wie läuft die finanzielle Abwicklung mit den Abnehmern?
Entwickelt wurde die Applikation von unserer Firma InspireMedia GmbH. Wir haben die ersten hundert Personen freigeschalten, sprich die ersten 100 Personen können kostenlos registriert werden. Danach zahlt der Betrieb pro weiterer Registrierung acht Cent (0,08 Euro).

Gibt es Förderungen von Bund, Land oder Stadt?
Für die Entwicklung unserer Online-Lösung leider nicht – wir haben es in Eigenleistung in den letzten Wochen programmiert. Für teilnehmende Betriebe oder im Allgemeinen für Betriebe die eine digitale Gästeerfassung durchführen wollen, wäre es sicherlich von Vorteil, wenn es eine Unterstützung von Bund, Land oder Gemeinden gäben würde.

Ab wann ist die Webapplikation einsatzbereit?
Es wurden bereits drei erfolgreiche Testläufe absolviert. Darunter auch das Motodrom in Klagenfurt und seit vergangenem Donnerstag der V-Club in Villach. Somit wurde der erste Betrieb in der Region Villach angebunden, um den Kunden ein besseres Sicherheitsgefühl zu geben und als Vorreiter der Region hervorzustechen.
Einige Unternehmen aus Österreich haben sich bereits nach einer „White-Label“ erkundigt – also sie wollen die Software für deren Unternehmen „gebrandet“ haben (mit deren Logo) – was wir ebenso anbieten.
Das ist für mich schon ein Signal, dass in Österreich ein sehr starkes Bewusstsein zum Thema Gesundheit und Prävention herrscht, das mit der Erfassung von Kundendaten und der Aufbereitung des Contact-Tracing-Themas einhergeht.

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Zur Sache

Christian Aichner ist 21 Jahre alt und kommt aus Villach. Seit 2017 ist er selbständig in der Werbebranche tätig. Nach zahlreiche Projekten ist als nächster Schritt die Umwandlung in eine GmbH geplant.

HealthTrace: Der starke Anstieg der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen führte zu einer erhöhten Nachfrage bei Betrieben. Mehr Infos findet ihr hier healthtrace.at/about

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