Villacher Betriebe sagen Weihnachtsfeier ab
"Keine Weihnachtsfeiern bedeuten Totalausfall"

- Leider nein. Ausgelassen mit den Kollegen feiern, trinken und tanzen und sich vielleicht sogar vor dem Chef blamieren? Das wird es heuer vor Weihnachten wohl eher nicht geben.
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- hochgeladen von Alexandra Wrann
Nicht nur öffentliche Veranstaltungen werden abgesagt. Auch von Weihnachtsfeiern sehen die meisten Firmen ab. Vor allem größere Betriebe reagieren frühzeitig. Auch der Magistrat Villach sagte die Weihnachtsfeier bereits ab.
VILLACH. Noch ist es zwar eine Zeit hin bis Weihnachten, die derzeitige Entwicklung in puncto Corona lässt Firmen jedoch frühzeitig reagieren. Viele Betriebe sagten ihre Weihnachtsfeiern bereits ab. Besonders große Betriebsfeiern werden heuer ausbleiben.
Von Magistrat bis Infineon
Mit knapp unter 1.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber der Stadt Villach sagt der Magistrat Villach seine traditionelle Weihnachtsfeier bereits offiziell ab. "Eine Weihnachtsfeier wird es heuer definitiv nicht geben", heißt es auf Anfrage der WOCHE. Die Frage ob stattdessen Gutscheine, beispielsweise für die Innenstadt-Geschäfte, ausgegeben werden könnten, blieb noch unbeantwortet. Vielleicht, so heißt es, wüsste man diesbezüglich in einigen Wochen schon mehr.
Keine Feier im LKH Villach
Ob es Gutscheine oder andere Mitarbeiterpräsente statt einer Feier geben wird, diese Antwort schuldig blieb auch das Landeskrankenhaus Villach. Auch hier wurde die Weihnachtsfeier frühzeitig abgesagt. Kabeg Sprecherin Nathalie Trost: "Aufgrund der aktuellen Situation und den damit verbundenen Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter und Patienten wird von der Abhaltung sämtlicher betrieblicher und abteilungsinterner Feierlichkeiten in den Kabeg-Häusern abgesehen. So musste auch die heurige vorweihnachtliche Feier des Landeskrankenhaus Villach abgesagt werden."
LKH, Infineon, Kelag
Nicht anders verhält es sich bei der Infineon Austria, in Villach. "Infineon Austria wird heuer aufgrund der Covid 19-Situation keine Weihnachtsfeiern durchführen. Generell werden bei Infineon außer geschäftlichen Meetings aktuell keinerlei Feiern oder Zusammenkünfte organisiert", erläutert Sprecherin Alexandra Wachschütz. Dafür soll es aber – wie bereits in den letzten Jahren üblich – Gutscheine für die Mitarbeiter geben.
Dasselbe Bild bei der Kelag, die Zentrale, so erfährt die WOCHE, habe die gemeinsame Weihnachtsfeier bereits abgesagt.
Veranstalter, Gastro, Künstler
Eine weitere Katastrophe bedeutet diese Entwicklung für die Veranstaltungsbranche. Große Event-Locations stehen quasi vor einem Totalausfall. Betroffen ist natürlich auch das Congress Centrum Villach. Generell Manager Kerstin Fritz: "Die aktuelle Situation trifft uns im CCV extrem. Sämtliche großen Kongresse sowie Weihnachtsfeiern sind fast zur Gänze storniert beziehungsweise teilweise auf nächstes Jahr verschoben worden."
"Die Angst ist zu groß"
Im Moment ergänzt Fritz, sei es alles andere als einfach gerade im Tagungs- und Veranstaltungsbereich dieses Umsatzvolumen zu kompensieren. Fritz: "Wir bieten zwar alternative Veranstaltungsformate wie etwa Hybrid Lösungen an, aber die „Angst“ bei den Veranstaltern ist im Moment noch zu groß. Niemand das Risiko übernehmen."
Ähnlich das Bild im Casineum Velden. Nicht nur Feiern, auch Schulbälle wurden bereits frühzeitig abgesagt. "Umbuchungen & Stornierungen sind aktuell an der Tagesordnung", berichtet Marketingleiter Hannes Markowitz. Besonders happig, so ergänzt er, sei aber auch die Unmöglichkeit der Planung. Markowitz: "Kurzfristige Schwankungen in den Infektionszahlen, sowie daraus resultierende Anpassen der Ampelfarbe haben eine sofortige Auswirkung auf geplante Veranstaltungen und deren Gästeverhalten."
Weihnachtsfeiern könnten derzeit, weiß er, aufgrund der Covid-19-Verordnungen sowieso nicht stattfinden. Davon, dass sich die Lage rasch normalisieren wird, sei nicht auszugehen. "Meine persönliche Einschätzung ist, dass wir mit September 2021 wieder in Richtung Vollauslastung gehen können", so Markowitz.
Zehn Personen-Regel schmerzt
Schmerzlich hinnehmen müsste man nicht nur ausbleibende Feiern, auch die derzeit gültige Zehn-Personen-Regel hat natürlich Einbußen zur Folge, weiß hier "Cuisino"-Chef Marcel Vanič: "Erst letzten habe ich ein Essen stornieren müssen, das vor einem Jahr bestellt wurde. Ein Dinner für 55 Personen, das bereits bezahlt war. Das schmerzt nicht nur wirtschaftlich, es tut einem ja auch persönlich leid."
"Habe keine einzige Buchung"
Aber auch ganz abseits der Gastro- und Veranstalterseite gibt es Einbußen. Künstler, wie Tischzauberer, haben eine leeren Terminkalender. Auch der Villacher Magier Martin Haderer muss derzeit den Gürtel enger schnallen. "Normalerweise habe ich um diese Zeit bereits Buchungen für fünf bis zehn Firmenevents wie Weihnachtsfeiern im November und Dezember. Aktuell gibt es keine einzige Anfrage oder Buchung und daher – wenn es so bleibt – auch keine Einnahmen für die letzten zwei bis drei Monate des Jahres."



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