Der Tod als Arbeitskollege
"Man kommt an die persönliche Leistungsgrenze"
Günther Tschabuschnig ist mit seiner Firma in Villach mittlerweile seit 30 Jahren für die Reinigung von Fassaden, Denkmälern und Gebäuden zuständig. Zusätzlich hat es ihm aber ein weiterer Spezialbereich angetan, die Tatortreinigung.
VILLACH. Eine Fernsehsendung hat Günther Tschabuschnig aus Villach inspiriert, sich mit dem Beruf des Tatortreinigers zu beschäftigen. Mittlerweile ist er schon seit vielen Jahren in diesem Bereich tätig und wird mit seinen speziell geschulten Mitarbeitern zu etlichen Einsätzen im Jahr gerufen. „Natürlich gibt es schönere Arbeiten wie beispielsweise Marmorböden schleifen und polieren, aber auch die Tatortreinigungen müssen von jemandem gemacht werden.“ Laut Tschabuschnig sind die körperliche und mentale Fitness sowie die dafür spezielle Ausbildung das Wichtigste für dieses Berufsfeld. „Da wirken oft extreme Einflüsse auf uns ein. Ich denke da an den Sommer und an 35 Grad mit der entsprechenden Vollausrüstung. Da kommt man schnell an die persönliche Leistungsgrenze.“
Bekleidung
Für den Experten und sein Team ist die richtige Arbeitsbekleidung ein Muss. Das heißt Vollanzug, Sicherheitsschuhe, Atemmaske mit Vor- und Aktivkohle beziehungsweise Feinfilter sowie Schutzhandschuhe. „Jeder Tatort ist einzigartig und verlangt einen individuellen Ablauf. Da wir mit speziellen Geräten und Reinigungsmitteln arbeiten, ist der Schutzanzug bei uns Pflicht.“ Nach dem Anziehen der Ausrüstung erfolgt das Entfernen des unmittelbar betroffenen Mobiliars, zum Beispiel das Demontieren des Bettes oder das Verpacken und Entsorgen der blutüberströmten Matratzen. Anschließend müssen die Bereiche mit Spezialchemie gereinigt und die gesamte Wohnung oder das Haus vollflächig desinfiziert werden. Bei längerer Verweildauer der Verstorbenen kommt es zu starken Verwesungsgerüchen. Das wird von Herrn Tschabuschnig und seinem Team mit speziellen Maschinen behandelt. Nach der Fertigstellung werden die Geräte und Atemmasken gereinigt. Der Schutzanzug wird nach der Verwendung entsorgt.
Belastung
Trotz seiner jahrelangen Erfahrungen gibt es auch für Günther Tschabuschnig extreme Situationen. „Da gab es zum Beispiel einen Suizid durch Kopfschuss. Das war extrem, weil da noch Teile der Person an den Wänden klebten.“ Der Tatortreiniger ist sich den Herausforderungen seines Berufs durchaus bewusst. „Sagen wir mal so, jemand muss es ja machen. Es ist nicht immer einfach, an so etwas ranzugehen. Dafür braucht man vor allem mentale und psychische Stärke.“
Zusätzliche Raumreinigung
Laut Tschabuschnig hinterlässt jeder Mensch seine persönliche feinstoffliche Prägung beziehungsweise seine Energie in einem Bereich. „Es ist schon oft vorgekommen, dass Objekte trotz perfekter Lage, Preis und Ausstattung lange leer bleiben. Vor allem feinfühlige Menschen spüren die Fremdenergien in bestimmten Räumen und verlassen diese auch fluchtartig. Daher habe ich mich mit energetischen Clearings beschäftigt und führe diese auch durch. Das Objekt wird sozusagen feinstofflich gereinigt und negative Energien abgelöst. Danach ist die jeweilige Wohnung oder das Haus wieder neutral und bereit für neue Nachmieter.“
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