Ergebnisse des 2. Villacher Bürger:innenrates
Mehr Sitzbänke und WC-Anlagen

Valentina Auer und Markus Prelog sind Teil des Villacher Bürgerrates.  | Foto: MeinBezirk.at (alle)
6Bilder
  • Valentina Auer und Markus Prelog sind Teil des Villacher Bürgerrates.
  • Foto: MeinBezirk.at (alle)
  • hochgeladen von Birgit Gehrke

Am 9. Februar wurde an der FH Kärnten, Campus Villach, das Ergebnis des 2. Villacher Bürger:innenrates zum Örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) präsentiert: Zahlreiche Ideen, die unsere Stadt besser machen sollen.

VILLACH. Beim „ÖEK“ geht es darum: Wohin soll sich Villach in den kommenden zehn bis 15 Jahren entwickeln? „Beispielgebend findet der Abend an der FH statt. Da, wo wir heute stehen, war vor 40 Jahren ein Zellstoffwerk, dann lange Zeit eine Industrieruine und heute dieser Technologiepark mit mehr als 700 Arbeitsplätzen und 1000 Studierenden“, betonte Bürgermeister Günther Albel einleitend. Beim Entwicklungskonzept geht es um wesentliche stadtplanerische Fragen, um mehr als 32.000 Grundstücke der Stadt – welche werden gewidmet, welche vielleicht rückgewidmet? Denn auch das ist mit dem neuen Raumplanungsgesetz möglich. „Mit dem ÖEK beginnen wir bei den Bürgern und arbeiten uns bis zum Beschluss im Gemeindert 2025 vor“, betont Albel. Auch Energie spielt eine große Rolle. Wenn künftig jemand baut, gibt es das Energiegutachten das besagt, welche Wärme kann ich in meinem Haus nutzen. „Am Ende des Tages trifft das Örtliche Entwicklungskonzept jeden Villacher. Danke, dass Sie Teil des großen ganzen sind“, streute Albel den Bürgerrat-Teilnehmen Blumen. Auch ist künftig ein Stadtlabor geplant, wo Diskussionen stattfinden werden und: „Wir gehen auch die die Stadtviertel hinaus und reden über deren Entwicklung“, so Albel.

Was ist der Bürgerrat?

Der Bürgerrat sind zufällig gewählte Bürger, die Gruppe in Villach deckt mit 18 bis 79 Jahren zudem eine ganze Bandbreite von Generationen ab. Kathrin Stainer-Hämmerle von der FH Kärnten: „Ein Bürgerrat ersetzt nicht andere Formen der Entscheidungsfindung sondern ist immer ein ergänzendes Modell, wir haben Empfehlungen erarbeitet. In einer Gesellschaft, wo wir uns immer mehr in unseren Blasen bewegen, ist es wichtig, verschiedene Personen mit verschiedenen Ansichten an einen Tisch zu bringen“. Unter anderem mit dabei war Florian Bernsteiner. Wie die anderen, kam auch seine Einladung, sich zu beteiligen, per Post: „Es war toll, sich einzubringen weil ich finde, das ist sehr wertvoll und es ist gut, dass wir in einer Gesellschaft leben, wo das möglich ist.“ Auch sein Bürgerrat-Kollege Stefan Frank betonte: „Mein besonderes Anliegen war es, Demokratie zum Leben zu bringen und als Maria Gailer der Stadt Villach zu erklären, dass es auf der anderen Seite der Gail auch noch etwas gibt.“ Nadia Kravina: „Ich war anfangs etwas skeptisch, ich habe von der Stadt Villach noch nie einen Brief bekommen. Aber es hat mich sehr gefreut teilzunehmen und ich habe viele interessante Personen kennengelernt.“

Verschiedene Schwerpunkte

Gearbeitet wurde in kleinen Teams, jedes hatte einen anderen Schwerpunkt. Florian Bernsteiner und seine Gruppe beschäftigten sich etwa mit dem Thema „Innenstadt und Ortschaften“. „Wir sehen die Innenstadt als zentrales Herzstück, aber es braucht vernünftigen Öffi-Verbindungen, damit man aus allen Ortsteilen in die Innenstadt kommt. Auch eine Tiefgarage wäre sinnvoll. Was wir uns weiter vorstellen können, wären Co-Working-Spaces in der Innenstadt - so wie am Faaker See. Wir wollen Leben in Villach“, so Bernsteiner. Kritisiert wurde der Schwund so mancher Infrastruktur, etwa dass nach der Schließung der Post in Villach-Auen keine neue nachkommt.

Auch im Bereich „Arbeiten und Wohnen“ sieht man eine Kombination. In größeren Wohnanlagen sollte ein „Office Place“ eingeplant werden. Die Arbeitswelt ist im Wandel und verschiedenste Gründe machen Homeoffice nötig, doch nicht jeder hat dafür Platz in der eigenen Wohnung. Auch lerne man so Leute aus der Nachbarschaft kennen.

Was den Bereich „Kultur und Freizeit“ betrifft so sagt Bürgerrätin Leah Aigner: „Es sollen nicht nur Kirchtag und Fasching im Mittelpunkt stehen. Mehr Galerien in den Innenstadt oder, wenn wir sie schon haben, vielfältigere Angebote auf der Drau-Schwimmbühne. Ganz wichtig sind Ruhe-Oasen mit mehr Bäumen und Banken.“

Auch Nadia Kravina (Team "Wirtschaft und Infrastruktur") betonte: „Ein großes Anliegen sind uns der Ausbau von Postannahmestellen und mehr Briefkästen. Man findet kaum noch welche. Auch braucht es zentrale, öffentliche WC-Anlagen in der Innenstadt.“ Und: Verbesserte Radabstellplätze am Bahnhof, es gibt hierfür bereits kreativere Lösungen. Villach sei zudem eingeschlossen von Autobahnen, der Bürgerrat hält daher eine vollständige 100 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung für sinnvoll, die Lücken sollen geschlossen werden. Und auch in diesem Team wieder der Appell: „Mehr Parkbänke. Nicht nur in der Innenstadt, auch in anderen Ortsteilen.“ Was die Wirtschaft betrifft gibt es diese Kernaussage: „Infineon ist wichtig für Villach, aber es wäre auch gut in anderen, nicht technischen Bereichen, Firmen anzusiedeln. Für die City braucht es stadttaugliche Betriebe die keine LKW-Anlieferungen benötigen.“

In der Kategorie „Öffentlicher Raum und Baukultur“ kamen die Vortragen Valentina Auer und Markus Prelog zu dem Schluss: „Heute Bauen und Planen mit Herz und Hirn für morgen.“ Schlagworte wie „Weniger Bauen, mehr sanieren“ oder „Mehrgenerationenhäuser“ fielen. Valentina Auer: „Die Privatisierung rund um die Seen reduzieren! Und Veranstaltungsraum soll auch Lebensraum sein – nicht nur wenn Riesen-Events stattfinden, wie Fasching oder Kirchtag.“

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.