Villach will Deutsch-Niveau steigern
"Ohne Integration keine Wohnung"

In der Draustadt ist die Vergabe von Wohnungen seit 2017 nur mit einem Nachweis von Deutschkenntnissen möglich. Asylberechtigte Wohnungswerber müssen die Schulung "Harmonisches Zusammenleben" absolvieren. | Foto: MeinBezirk.at
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  • In der Draustadt ist die Vergabe von Wohnungen seit 2017 nur mit einem Nachweis von Deutschkenntnissen möglich. Asylberechtigte Wohnungswerber müssen die Schulung "Harmonisches Zusammenleben" absolvieren.
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In Villach ist Deutsch auf A2-Niveau seit 2017 Voraussetzung für eine Wohnung der Stadt. Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) möchte jetzt nachschärfen und B1 verlangen.

VILLACH, KLAGENFURT. Wenn es nach Klagenfurts Vizebürgermeister Patrick Jonke (Liste Scheider) geht, dann muss man in Zukunft Deutschkenntnisse auf A2-Niveau vorweisen, wenn man eine Gemeindewohnung in der Landeshauptstadt haben will. In Villach will Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) sogar einen Schritt weitergehen, wie er im Interview mit MeinBezirk.at verrät.

MeinBezirk: Wie sieht es mit den Wohnungsvergaberichtlinien in Villach aus, welches Deutsch-Niveau ist bei uns Voraussetzung für eine Stadt-Wohnung und warum ist gutes Deutsch so wichtig fürs Zusammenwohnen?
Günther Albel: In Villach wird seit 2017 das Sprachniveau A2 für die Vergabe von städtischen Wohnungen an Drittstaatenbürger verlangt. Das ist höher als das A1-Level in Klagenfurt, aber noch nicht genug. Ich habe seit dem Herbst des Vorjahres hunderte Gemeindewohnungen besucht. In vielen Gesprächen wurden fehlende Sprachkenntnisse neuer Mitbewohner als Hauptproblem beim Zusammenleben genannt. Daran zerbrechen Gemeinschaften. Daher will ich eine Erhöhung des Sprachlevels auf die nächste Stufe – auf B1. Das macht einen Unterschied und gibt ein klares Signal: Integration bedeutet die Bereitschaft, Teil der Gesellschaft zu werden. Dazu gehören gute Sprachkenntnisse.

In der Kleinen Zeitung kamen Sie (neben dem Welser Bürgermeister) in dieser Causa zu Wort und nicht Wohnungsreferent Erwin Baumann (FPÖ). Warum?
Was meine hunderten Wohnungsbesuche gezeigt haben: Das Sprachproblem hat sich in den vergangenen Jahren aufgeschaukelt. Wohnungsreferent Baumann ist seit über zehn Jahren im Amt und hat sich meiner Meinung nach bis heute zu wenig um diese Problematik gekümmert. Es gibt von ihm keinen einzigen Vorschlag zur Verbesserung der Lage. Im Gegenteil: Zuletzt hat er sogar in einem Interview behauptet, es gäbe in den Gemeindewohnungen überhaupt keine Probleme. Daher greife ich nun als Bürgermeister in sein Ressort ein. Ich lade Baumann ein, mitzutun.

"Ohne Sprache keine Integration, ohne Integration keine städtische Wohnung!" – Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) | Foto: Simone Attisani
  • "Ohne Sprache keine Integration, ohne Integration keine städtische Wohnung!" – Bürgermeister Günther Albel (SPÖ)
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Wie schauen die nächsten Schritte der Stadt diesbezüglich aus?
Ich werde in der nächsten Gemeinderatssitzung den Vorschlag einbringen, dass wir unsere Anforderungen bei Sprachkenntnissen von A2 auf B1 erhöhen. Dies entspricht einer „fortgeschrittenen Sprachverwendung“, wie es offiziell heißt. Ich werde auch vorschlagen, dass wir das Angebot für Sprachkurse in Villach optimieren. Integration bedeutet, dass beide Seiten aktive Schritte setzen: Wir stellen das Angebot zur Verfügung und erwarten, dass es genutzt wird. Klares Signal: Ohne Sprache keine Integration, ohne Integration keine städtische Wohnung.

Müssen eigentlich auch österreichische Staatsbürger Deutschkenntnisse vorweisen, wenn sie eine Wohnung suchen?
Die Sprachvorgaben sind auf Bundesebene für Menschen aus Drittstaaten vorgesehen. Für Österreicher sind sie nicht relevant. Die Tests werden von dafür zertifizierten Instituten abgehalten, zum Beispiel von der Volkshochschule.

In der Draustadt ist die Vergabe von Wohnungen seit 2017 nur mit einem Nachweis von Deutschkenntnissen möglich. Asylberechtigte Wohnungswerber müssen die Schulung "Harmonisches Zusammenleben" absolvieren. | Foto: MeinBezirk.at
"Ohne Sprache keine Integration, ohne Integration keine städtische Wohnung!" – Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) | Foto: Simone Attisani
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