Frisch und saisonal

Regionales Gemüse klimaschonend einlagern

Im Supermarkt ist Gemüse fast 365 Tage im Jahr verfügbar. Dabei schont nur echte Regionalität das Klima.

VILLACH, VILLACH LAND. Früher gab es nur saisonales Obst und Gemüse. Alles wurde prompt selbst verarbeitet, um auch im Winter verfügbar zu sein und Vitamine zu liefern. Heute ist so gut wie alles 365 Tage im Jahr in den Supermärkten verfügbar – mit hohem Preis für Budget, Umwelt und Klima. Dass Saisonales und Regionales nicht immer verfügbar sein kann und muss, weiß Gemüsebauer Dieter Zauchenberger aus Kleinsattel.

Altes Wissen hilft

"Heute hat so gut wie jeder einen Fitnessraum im Keller statt einer Aufbewahrungsmöglichkeit für frisches Gemüse und Obst. Viel altes Wissen ist verloren gegangen", so Zauchenberger: "Unser Lagergemüse kommt wie vor zig Jahren mit der Ernte in den Erdkeller, wo es ohne viel Zutun hält."

"Alles ist regional"

Dem Gemüseexperten ist bewusst, dass man heutzutage dazu eingeladen wird, nicht mit der Saison leben zu müssen. Zauchenberger: "Wir sind verwöhnt, weil im Supermarkt alles rund um die Uhr verfügbar ist. So gut wie alles läuft unter ,regional'. Wir bauen als regionale Produzenten seit 70 Jahren Gemüse an. Meine Großeltern haben direkt nach dem Krieg damit begonnen."

"Sind keine Großhändler"

Allzuoft wird Familie Zauchenberger mit Großhändlern in einen Topf geworfen: "Wir sind aber keine Großhändler. Bei uns ist die Ware bewusst nicht makellos, weil sie nicht in einer Stickstoffzelle oder im Kühlhaus haltbar gemacht wurde!"

Richtiges Schlichten

Beim Gemüse-Einlagern kommt es selbstverständlich auf die richtige Lagerung an. "Man muss wissen, was man wo hinschlichtet, kann etwa keine Äpfel neben Erdäpfeln lagern. Karotten brauchen es etwas feuchter, Zwiebel wieder trockener", verrät Zauchenberger: "Im Hochhauskeller sind meist Heizungsleitungen verlegt, direkt daneben liegt das Gemüse. Das ist natürlich suboptimal!"

Ware am Markt kaufen

Die Gemüsespezialitäten von Familie Zauchenberger kann man mittwochs und samstags am Villacher Wochenmarkt kaufen, am Donnerstag auch am Wochenmarkt in Spittal an der Drau. "Wer unsere Waren frisch holt, der spart sich sogar das Einkochen. Rote Rohnen sind etwa bis in den April hinein erhältlich – roh oder eingekocht." Auch für die richtige Lagerung von Suppengewürzen hat Zauchenberger einen Tipp parat: "Einfach trocknen und in Pulverform zur Suppe dazugeben – man muss nicht immer alles einkochen oder einfrieren!"

Bewusstes Einkaufen

Auch Einlegen und Dörren sind beliebte Wege, um Lebensmittel umweltfreundlich haltbar zu machen. "Wichtig ist, dass man sich darüber bewusst ist, wie wichtig Klimaschutz in der heutigen Zeit ist. Wir Bauern können gar nicht oft genug betonen, dass Regionalität und Saisonalität einen Ausweg aus der Klimakrise darstellen. Jeder kann einen Beitrag leisten."