Villach und Villach Land

Regionales Radwegenetz mit viel Potenzial

Radfahren wird immer beliebter. Und auch künftig wäre zu wünschen, dass immer mehr Autofahrer auch im Alltag aufs Rad umsteigen. Doch wie ist die Region in Sachen Radwegenetz aufgestellt – MeinBezirk.at hat nachgefragt.

VILLACH, VILLACH LAND. Das Redwegenetz in der Region Villach ist bereits großzügig, doch es soll noch besser werden: "Wir führen heuer mit externen Partnern eine komplette Neuplanung des Villacher Geh- und Radwegenetzes durch. Auf dieser Basis werden wir ab kommendem Jahr neue Wege im Radverkehr in Villach gehen", erzählt Villachs Stadtrat Gerald Dobernig. Denn gerade wo die Benzinpreise in die Höhe schnellen, wird das Rad für viele auch im Alltag für Erledigungen oder den Weg zur Arbeit immer attraktiver. "Das Fahrrad ist das ideale Fortbewegungsmittel für das Stadtgebiet. Einige Strecken sind schon sehr gut ausgebaut. In vielen Bereichen müssen wir die Infrastruktur noch komfortabler und vor allem sicherer machen", so Dobernig weiter. Er selbst fährt täglich Rad und legt es jedem ans Herz. Auch lerne man so die Region aus einer anderen, persönlicheren Perspektive kennen. Dennoch sieht er Verbesserungspotenzial: "Um das Radfahren für die breite Masse zu ermöglichen müssen wir größte Anstrengungen im gesamten Stadtgebiet unternehmen. Der Fokus muss dabei neben dem Komfort vor allem auf der Sicherheit liegen. Radwege können langfristig erst angenommen werden, wenn sie durchgängig familientauglich sind", sagt Dobernig abschließend.

Lücken füllen

Ronald Messics von der Radlobby Kärnten hat die aktuelle Radwegesituation ständig im Blick. Wo gibt es in Villach noch Lücken? „Wir haben weiterhin den Bereich bei der Eni-Tankstelle in der Italienerstraße im Fokus. Auch die neue Kilzerbrücke weist mit dem Radfahrstreifen keine klassische Radsicherheit auf. Wenn Erwachsene allein mit dem Rad unterwegs sind, reicht das natürlich aus. Wenn ich mit einem Kind unterwegs bin, dann wäre mir das zu wenig“, sagt Messics. Noch offen ist aber ein kleiner Bereich bei der Eni-Tankstelle um eine lückenlose Verbindung von der Ossiacher Zeile zur Italienerstraße über die Brücke zum Westteil der Stadt zu schaffen.

Ausbaufähig

Ein weiteres Thema ist, manche Einbahnen für Radfahrer zu öffnen. „Früher war das möglich, wenn die Fahrbahnbreite vier Meter war, dieses Maß wurde auf 3,5 Meter gesenkt. Aktuell haben wir drei Situationen, wo man überprüfen wird, ob das Fahren gegen die Einbahn für Radler möglich gemacht werden soll, etwa in der Gerbergasse und Leiningengasse. Für Radler muss dann ein Zusatzschild angebracht werden, einfach so darf man nicht gegen die Einbahn fahren“, erklärt Messics. Was generell ab 1. Oktober neu kommt: In 30er-Zonen, wenn keine Einbahn und Hauptstraße, dürfen Radfahrer dann nebeneinander fahren, das darf man bisher etwa nur auf Radwegen.