Schwere Last
Schultaschen wiegen oft zwölf Kilo

Kinder tragen in ihrem Schulrucksack oft mehr als zehn Kilo herum. Gleichzeitig gibt es immer weniger Möglichkeiten, Schulsachen in der Schule zu lassen. Auch das I-Pad ist derzeit eher eine Zusatzbelastung, so Drobez.
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  • hochgeladen von Birgit Gehrke

Schon in der Volksschule, spätestens aber in weiterführenden Schulen, plagen sich Kinder mit zu schweren Schultaschen. André Drobez, Facharzt für Orthopädie in Villach, warnt.

VILLACH. So kann es durch diese tägliche Schlepperei zu Haltungsschäden kommen. „Ich spreche aus Erfahrung. Meine Tochter kommt jetzt in die 2. Klasse Gymnasium und der Schulrucksack ist teils zwölf Kilo schwer. Laut AUVA-Richtlinien soll die gepackte Schultasche nicht schwerer als zehn bis zwölf Prozent des Körpergewichtes sein, um Haltungsschäden zu vermeiden. Bei 30 Kilo Körpergewicht wären das rund 3,5 Kilo. Vor allem jüngere Kinder tragen aber fast 30 Prozent ihres Körpergewichtes“, warnt Drobez. Dies sei aus orthopädischer Sicht für die heranwachsende Wirbelsäule durchaus ein Thema: „Die heranwachsende Wirbelsäule ist noch sehr fragil, teils sind die Wachstumsfugen noch nicht geschlossen, das passiert erst mit 17 Jahren. Es können Folgen wie Skoliose, eine Verkrümmung der Wirbelsäule mit Verdrehung der Wirbelkörper, auftreten. Das ist auch ein großer Schaden für die Volkswirtschaft – bleibende Rückenbeschwerden, die oft in Operationen enden, oder aufwendige Therapien sind ein Problem.“

Junge Patienten

In seiner Praxis erlebt Drobez regelmäßig, dass schon Kinder Rückenbeschwerden haben. „Natürlich nicht nur wegen der Schultasche, auch weil wir uns immer weniger bewegen. Stärkende Rückenübungen sind ratsam, auch im Rahmen einer ambulanten Physiotherapie. Wichtig ist ein früher Zeitpunkt. Wenn das Wachstum der Wirbelsäule gegen das Ende hingeht, sind Schäden schwerer korrigierbar.“ Gute Sportarten, um die Rückenmuskeln zu stärken, sind etwa Schwimmen, Klettern und einfach Bewegung in der Natur. „Auch das stundenlange Sitzen in der Schule am Schreibtisch ist nicht gut. Eine Alternative wäre ein Stehpult, da könnte man zumindest zu Hause stehend seine Hausaufgaben erledigen. Es gibt auch verstellbare Tische.“ Zurück zu den schweren Schultaschen. Oft werden diese auch falsch gepackt. Sprich – die schweren Sachen sollen nicht an der Außenwand liegen, sondern körpernah. Wird der Rucksack nicht richtig getragen, muss das Kind ständig Energie aufwenden, den Körper im Gleichgewicht zu halten.

Kinder tragen in ihrem Schulrucksack oft mehr als zehn Kilo herum. Gleichzeitig gibt es immer weniger Möglichkeiten, Schulsachen in der Schule zu lassen. Auch das I-Pad ist derzeit eher eine Zusatzbelastung, so Drobez.
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André Drobez betreibt eine Praxis in Villach und Spittal.
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