Gründen in Krisenzeiten

Wenn aus einer Idee und Mut ein Start-up wächst

Gründen in Krisenzeiten? Klingt schwierig. Doch davon ließen sich die Villacher im vergangenen Jahr nicht entmutigen. Trotz der Krise wagten viele den Schritt in die Selbstständigkeit. 

VILLACH, VILLACH LAND. Pandemie, Krieg, Energiekrise – die Zeichen für Gründer und Gründerinnen stehen momentan alles andere als gut. Dennoch haben sich die Villacher und Villacherinnen gerade im vergangenen Jahr nicht entmutigen lassen und so gab es 2022 so viele Firmengründungen wie lange nicht. Auch die Villacherin Elisabeth Mikl war eine von diesen Gründerinnen des vergangenen Jahres und wurde für ihren Mut belohnt. "LissiiMi" heißt ihre Marke. Neben Mützen und Hoodies hat Mikl in kürzester Zeit eine ganze Community aufgebaut und darf sich über Standortverkäufe am Dobratsch und in Obertauern freuen.

Woche: Wie und wann ist die Idee gereift eine eigene Marke zu gründen?
Elisabeth Mikl: Die Idee kam bereits im November 2021. Ein eigenes Logo, passend zu meiner Persönlichkeit, schwebte mir schon lange im Kopf, als ich dann aber mit einem Schweizer Designer über Instagram in Kontakt trat, machten wir Nägel mit Köpfen und das war der Beginn einer völlig neuen Reise.

Was waren die größten Hürden?
Übers Jahr 2022 wusste ich noch nicht genau, welchen Weg ich damit einschlagen möchte, probierte mich in meiner Freizeit selbst aus, indem ich mein Logo, kombiniert mit verschiedenen Sportarten, auf Textilien gedruckt, auf Social Media präsentiert und mich über positive Rückmeldungen, sogar Bestellanfragen ziemlich gefreut habe. Mit Mitte/Ende des Jahres kam dann der Entschluss einer eigenen Webseite inklusive Online-Shop, den ich hauptsächlich alleine aufgebaut und mir dadurch großes Know-how angeeignet habe.

Braucht es aktuell mehr Mut zu gründen als noch vor ein paar Jahren?
Die Pandemie hat uns alle verändert – persönlich als auch wirtschaftlich. Ein erster Schritt ist ein Schritt mehr, als ihn viele andere wagen. Das war aber schon immer so. Mit einer Idee und dem Ehrgeiz dahinter kann jeder kleine Anfang zu einer großen Vision werden.

Woher hast du diesen Mut geschöpft?
Ich bin vom Sternzeichen „Löwe“ mit allen dazu passenden Eigenschaften, denn aufgeben war für mich noch nie eine Option, sei es im Sport oder jetzt im Business. Ich bin sehr froh darüber, dass mein Arbeitgeber mich zeitlich dabei unterstützt, mein Start-up als zweites Standbein verwirklichen zu können, zu wachsen, ein Netzwerk aufzubauen, nicht nur groß zu träumen, sondern auch vieles in die Tat umzusetzen. Verbunden mit all den Stolpersteinen, die ich bereits kennenlernen durfte, aber mit der Vision, viele neue Projekte in Zukunft nach außen zu bringen.

Wie waren die Reaktionen in deinem Umfeld, als du ihnen von deinen Plänen erzählt hast?
Plan? (schmunzelt) Es war mehr eine Idee, die mich innerlich nicht mehr los ließ. Meine Familie und Freunde unterstützen mich aber von Anfang an, wofür ich extrem dankbar bin. Dass man in einem anderen Umfeld auch belächelt wird, ist normal. Ich habe mich dafür entschieden, meinen Weg zu gehen und mir weniger Gedanken zu machen, was andere über mich denken!

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein Gründer in der heutigen Zeit braucht?
Mut, Umsetzungskraft, Kreativität, Power und Durchhaltevermögen.