Roseggs Bürgermeister Richau: "Manchmal ist der Job frustrierend"

Franz Richau, Bürgermeister von Rosegg: "Bei uns wohnt man gerne, aber wir haben leider keine Jobs." | Foto: kk
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ROSEGG. Rosegg gehört zu jenen rund 20 Kärntner Gemeinden, die Finanzausgleichszahlungen vom Land Kärnten benötigen, um ein Budget erstellen zu können. Die WOCHE fragt bei Bürgermeister Franz Richau nach, warum das so ist.
WOCHE: Ihr Budget für das Jahr 2016 wurde nur mit den Stimmen Ihrer eigenen Partei BGM/ÖVP angenommen, SPÖ und FPÖ haben es abgelehnt. Sind die Zahlen so verheerend?
RICHAU:
Nein, gar nicht. Es ist bei diesem Protest auch gar nicht um die Zahlen an sich gegangen, sondern um das Prozedere. Die Parteien hätten sich mehr Zeit gewünscht, um die Details überprüfen zu können. Das Budget an sich steht außer Frage.

Es gibt aber Probleme.
Ja, ohne einen Finanzausgleich von 158.500 Euro, den uns das Land zahlt, wäre es uns nicht möglich, ausgeglichen zu budgetieren. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Warum? Ihre Nachbargemeinden Velden, St. Jakob und Finkenstein brauchen das nicht.
Weil Rosegg eine Wohngemeinde ist. Man lebt sehr gerne bei uns, aber die Jobs sind anderswo. Daher fehlen uns die Einnahmen aus der Kommunalsteuer, die pro Arbeitsplatz zu entrichten ist. Zwei Daten zeigen das Dilemma: Wir haben fast 90 Prozent Auspendler und die Gemeinde ist mit 17 Arbeitsplätzen der größte Dienstgeber. Damit ist alles gesagt.

Wenig Einnahmen, dazu steigende Kosten. Wie soll es in Rosegg weitergehen?
Wir drehen schon jetzt jeden Euro dreimal um. Alle drei Monate setze ich mich hin und überlege mir, wo wir zusätzlich sparen können. Wir haben sogar beim Kopierer im Gemeindeamt ein Code-System installiert, um Kopien zu sparen.

Ist das nicht frustrierend?
Ja, manchmal schon. Aber andererseits: Man muss die Rahmenbedingungen akzeptieren. Und Rosegg hat ein so vitales Vereins- und Kulturleben, dass sich die Mühen für diese Menschen auszahlen.

Interview: Wolfgang Kofler

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