Treffner Gemeinderatssitzung am Randes des Abbruchs
Die Diskussion um den umstrittenen provisorischen Verbindungsweg zwischen Ossiacher See und Gerlitzen endete damit, dass die FPÖ aus dem Saal auszog.
TREFFEN (kofi). Turbulent verlief das Zusammenkommen des Treffner Gemeinderats am Mittwochabend. Als die sieben FPÖ-Mandatare aus dem Saal auszogen, stand die Sitzung am Randes des Abbruchs...
Die Vorgeschichte
Die Details: Es ging um den umstrittenen provisorischen Verbindungsweg, der seit Sommerbeginn in Annenheim den Ossiacher See mit der Gerlitzen verbindet. Früher stand hier ein alter Bahnübergang. Doch der musste wegen Einsturzgefahr abgebaut werden. Seither gibt es einen "Notweg", der zum Teil über eine Wiese und unter der Bundesstraße durchführt.
Zum Beschluss stand nun im Gemeinderat, dieses Provisorium mit Unterbau, Asphalt, Geländer und Beleuchtung auszubauen, um Touristen und Einheimischen eine bessere Infrastruktur anbieten zu können. Die Gesamtkosten werden von Bürgermeister Klaus Glanznig mit rund 70.000 Euro beziffert.
FPÖ zog aus
Die FPÖ unter Vizebürgermeister Bernhard Gassler wollte zunächst den Punkt von der Tagesordnung nehmen lassen, um noch einmal die Vorgehensweise zu diskutieren. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Vor der Abstimmung zogen die FP-Mandatare dann aus dem Gemeinderat aus. Damit waren nur noch 16 Abgeordnete anwesend, bei 15 wäre der Gemeinderat nicht mehr beschlussfähig gewesen, die Sitzung hätte abgebrochen werden müssen.
Die einzige Grün-Mandatarin, sagt Gassler zur WOCHE, habe im Vorfeld der Sitzung angedeutet, ebenfalls auszuziehen, was sie dann aber nicht tat. Der Gemeinderat blieb gerade noch beschlussfähig, die Verbesserung des provisorischen Weges wurde mehrheitlich beschlossen.
Der Übergang
Warum das Provisorium überhaupt benötigt wird? Weil sich die Errichtung einer von fast allen Beteiligten angestrebten neuen Brücke noch Jahre hinziehen kann. "Solange können wir den Leuten keinen Umweg über eine Wiese anbieten", sagt Bürgermeister Glanznig. "Es gibt ohnehin einen anderen Weg", entgegnet "Vize" Gassler: "Das ist rausgeschmissenes Geld." Mit dieser Position vertrete er, betont Gassler, auch eine Bürgerinitiative mit hunderten Unterschriften.
Von den Gesamtkosten in der Höhe von 70.000 Euro werden die ÖBB 30 Prozent übernehmen. Vom Rest soll, wenn es nach Glanznig geht, das Land Kärnten die Hälfte übernehmen: "Es gibt wohlwollende Anzeichen, wir werden nun einen Antrag einreichen." Damit blieben der Gemeinde Treffen nur rund 25.000 Euro an Kosten.
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