Um 400.000 Euro teurer: FPÖ kritisiert "Kostenexplosion" beim Sportzentrum Landskron
Schon vor dem Spatenstich wird die Sportanlage Landskron um "fast zehn Prozent" teurer, wie FP-Stadtchef Baumann kritisiert.
VILLACH. Dass von öffentlicher Hand geplante Projekte teurer werden als geplant, weiß man in Villach spätestens seit der Therme Warmbad. Sie wird in den kommenden Jahren eine Finanzspritze in der Höhe von rund 13 Millionen Euro benötigen.
Deutliche Mehrkosten
Dass die Erhöhung der Mittel aber schon vor dem Spatenstich erfolgen kann, zeigt das Beispiel des Sportzentrums Landskron. Drei Fußballplätze, drei Tennisplätze, dazu die nötigen Gebäude – rund fünf Millionen Euro soll die Anlage kosten. Baubeginn ist Mitte März. Nun wurde in der heutigen Stadtsenatsitzung mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP eine Erhöhung der Mittel um 400.000 Euro beschlossen. Noch vor wenigen Tagen wurde das Projekt mit fünf Millionen bei den Villacher Bauvorhaben für 2016 präsentiert.
Die FPÖ verweigerte die Zustimmung. „Mit großer Verwunderung haben wir Freiheitlichen von einer fast zehnprozentigen Kostenerhöhung gegenüber der ersten Schätzung erfahren. Nach Durchsicht des sehr allgemein gehaltenen Amtsvortrages, dem auch keine genaue Kostenauflistung beigefügt ist, forderte ich eine öffentliche Diskussion und Aufklärung darüber im Gemeinderat“, sagt Stadtrat Erwin Baumann.
"Keine öffentliche Aufgabe"
Die Mehrkosten würden primär mit dem Gastronomiebetrieb zu tun haben, sagt Baumann: "Es nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, Konkurrenz zu den bestehenden Gastronomiebetrieben mit Steuergeld zu errichten."
"Verrat an Sportverein"
Für die SPÖ tritt Gemeinderat Dieter Berger auf den Plan. "Das ist ein beispielloser Verrat am Landskroner Sportverein, den die FPÖ hier begeht", sagt er. Es handle sich bei den zusätzlichen 400.000 Euro keineswegs um eine "Kostenexplosion", sondern um eine Erweiterung des Projekts. Nachträgliche, unvorhersehbare Auflagen seitens des Landes – wie Lärmschutz und Ballfangnetze – sowie die Umsetzung eines autarken Energiekonzeptes inklusive Tiefbrunnen würden die Neukalkulation rechtfertigen. Es sei ein politischer Treppenwitz, dass Baumann als als Natur- und Umweltschutzreferent gegen Erneuerbare Energien auftrete.
Die Behauptung des FPÖ-Stadtrates, die Mehrkosten würden primär mit dem Gastronomiebetrieb zu tun haben, sei überhaupt nachweislich falsch. Tatsächlich würden diese 7.900 Euro ausmachen, also nicht einmal zwei Prozent der Projektausweitung bzw. 1,4 Promille der Gesamtsumme, rechnete Berger vor. Die Argumentation der FPÖ sei "skandalös".
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