Gemeinderatswahlen 2021
War es ein "langweiliger" Wahlkampf?

Von links: Günther Albel( SPÖ, Bgm.), Roman Fantur (UNS), Erwin Baumann (FPÖ), Katharina Spanring (ÖVP), Sabina Schautzer (Grüne), Bernhard Zebedin (Neos), Gerald Dobernig (Erde) | Foto: Montage: RMK
  • Von links: Günther Albel( SPÖ, Bgm.), Roman Fantur (UNS), Erwin Baumann (FPÖ), Katharina Spanring (ÖVP), Sabina Schautzer (Grüne), Bernhard Zebedin (Neos), Gerald Dobernig (Erde)
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Titel: Parteien auf Kuschelkurs?

Vorspann: Einigkeit statt angeregter Diskussionen: War der Wahlkampf in Villach langweilig? 

Es ist soweit, die Draustädter WOCHE stellt die letzte Frage an die Villacher Spitzen- und Bürgermeisterkandidaten. Den Abschluss macht der Wahlkampf an sich. Wir fragen: „War dies der langweiligste Wahlkampf überhaupt?“ Zur Erläuterung: Über weite Strecken – und mit wenigen Ausreißern – hatte man doch den Eindruck, dass die Spitzenkandidaten im „Wahlkampf" vor allem eines demonstrieren: und zwar „Einheit“. „Kuschelkurs“, so schien es, war die Devise. Was meinen Sie: „War das der langweiligste Wahlkampf der Geschichte?“ Was sind die Motive dahinter, was die Ziele, und ergeben sich dadurch Chancen für die Kleinen?

Gerald Dobernig (Erde): Einen langweiligen Wahlfrieden haben wir noch nicht erlebt. Das Nähen von über 20.000 recycelten Kuverts; das Beschriften, Bemalen und Abfüllen der über 40.000 Saatgutsackerln; das Sammeln, Schreddern, Trocknen und Abfüllen von tausenden Rosskastanien; das Sieben, Rollen und Abfüllen von zehntausenden Samenkugeln; die Zustellung unserer Wahlgeschenke an 30.000 Villacher Haushalte; das Tischlern, Kleistern, Aufstellen und Pflegen von über 100 Plakatständern; das Planen, Drehen und Schneiden von Videos und vieles, vieles mehr, haben uns in den letzten Monaten Tag und Nacht auf Trab gehalten. Und wir würden es jederzeit von Herzen wieder tun.

Günther Albel (SPÖ): Es war sicher ein Wahlkampf der ganz besonderen Art, trotz Distanz mit den Menschen im Gespräch zu bleiben und greifbar zu sein. Wir sind kreativer geworden, um das Ohr bei den VillacherInnen zu haben. Mit unserer Umfrage als Türhänger-Aktion oder unserer Telefonaktion „Wir schenken Zeit“. Die SPÖ hat in der Krise eine professionelle Linie vorgegeben. Vielleicht haben auch deshalb die anderen Parteien unsere Themen kommentarlos übernommen – weil es einfach die richtigen Themen für unsere Stadt sind. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst: Stabil in die Zukunft zu gehen, für Arbeitsplätze, soziale Sicherheit und Verlässlichkeit zu sorgen.

Erwin Baumann (FPÖ): Die FPÖ und ich haben einen klaren Trennstrich vor allem zur Politik der ÖVP gezogen. Die ÖVP hat einen Innenminister, der das Asylquartier in Villach Langauen wieder aufgesperrt hat, eine Verteidigungsministerin, die die Henselkaserne zusperrt hat und einen "falschen Magister”. Die ÖVP hatte einen Stadtparteiobmann, der die fix und fertig ausverhandelte und ausfinanzierte Eishalle wieder in Frage gestellt hat. Bei der SPÖ hat man sich mangels eigener Erfolge auf das Thema "Wohnen” draufgesetzt. Nur zur Erinnerung: der Wohnungsstadtrat während der letzten sechs Jahre war Erwin Baumann von der FPÖ. Langweilig war der Wahlkampf keineswegs. 

Sabina Schautzer (Grüne): Dieser Wahlkampf war mehr als aufregend. Bis auf einige Ausnahmen ging es das erste Mal hauptsächlich um Sachthemen. Noch viel aufregender ist, welche Themen kommuniziert werden. Wir sehen, dass beinahe alle Parteien unsere grünen Themen übernommen oder imitiert haben. Radwege-Ausbau, besseres Öffi-Netz, leistbare (beheizbare) Wohnungen und und und. Selbst der Bürgermeister legte sein rotes Sakko ab und hoffte es gegen eine grüne Weste tauschen zu können. Leider ist diese Weste nur Show. Auch die Chancenlage war heuer gerechter. Großparteien konnten nicht mit Brot und Spiele punkten, und wollen dennoch ihre Wahlkampfkosten nicht preisgeben. 

Roman Fantur (Uns – Liste Fantur): Ob der Wahlkampf in Villach langweilig war, muss jeder Villacher und jede Villacherin selbst für sich beurteilen. Der Wahlkampf war zwar sicher kürzer, aber dennoch inhaltlich von den großen Parteien gleich wie immer. Sprich, sehr viel Inszenierung und eine nur vermeintliche Solidarisierung. Wir haben dabei ein wenig die ehrliche und transparente Reflexion, die Bereitschaft in Zukunft gemeinsam für Villach zu arbeiten, und die Diskussionen vermisst. Mit einer höheren Wahlbeteiligung und dem Einzug aller antretenden Parteien in den Gemeinderat würde sich in Zukunft in Zukunft sicherlich mehr bewegen.

Katharina Spanring (ÖVP): Für mich ist es der erste Wahlkampf als Spitzenkandidatin und gleich einer mit so vielen verschiedenen Facetten, somit ist es kein langweiliger Wahlkampf. Ich sehe die ÖVP seitens der größeren Parteien als einzige Opposition, wir sind auf keinen Kuschelkurs eingestellt und sagen was uns nicht passt. Ich finde es schade, dass man den Bürgerkontakt nicht in gewohnter Weise hat. In der Kommunalpolitik steht der Mensch, der für eine Stadt der Visionär aber auch für die Bürger Dienstleister ist, im Vordergrund. Oftmals wird Ärger auf die Bundespolitik auf einem ausgelassen, auch dass manche Parteien mit Schmutzkübelkampagnen arbeiten, finde ich traurig.

Bernhard Zebedin (Neos): Wir haben uns im Herbst vorgenommen einen Positiv-Wahlkampf zu führen. Ich denke, viele haben es satt, wenn sich Parteien während des Wahlkampfes gegenseitig alles Mögliche an den Kopf werfen. Ein Wahlkampf sollte ein Messen der besten Ideen sein. Da kann manchmal der Eindruck der Langeweile entstehen. Sich mit Inhalten intensiv außereinanderzusetzen ist jedoch alles andere als langweilig. Wir freuen uns jetzt auf die letzten Tage und sind zuversichtlich ein ansprechendes Ergebnis erzielen zu können. Jede einzelne Stimme zählt, um neue Bildungsideen, Transparenz und ehrliche Politik der Mitte in den Gemeinderat zu bringen.

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