215 Jahre Masser
Alles eine Frage der Qualität
Sechs Generationen sind es, 215 Jahre um genau zu sein, die Textilreinigung-Schneiderei Masser im kommenden Jahr feiert. Wir haben uns die Geschichte schon heute angesehen.
VILLACH. Angefangen hat man seinerzeit, vor nun bald 215 Jahren, als Färberei und Bleicherei. Der Angestellten waren es zu Beginn noch weniger, der Standort war derselbe. Und zwar jener in der Italiener Straße, im Zentrum Villachs.
Zwei Jahrhunderte
Seit bald 215 Jahren ist man hier situiert, beschäftigt heute 24 Mitarbeiter. Der Chef Hannes Kollegger steht noch im Geschäft, im nächsten Jahr sind es 50 im Betrieb, erzählt er. Auch die Junior-Chefin Manuela Kollegger trifft man im Geschäft an, wenn auch derzeit in Karenz, hilft sie "gerne aus, wenn sie gebraucht wird".
Die sechste Generation
Zunächst wäre es ihr Zwillingsbruder gewesen, der die Nachfolge antrat, doch er machte sich selbstständig. Dass sie nun den Laden "schupft", ist für Manuela Rainer eine "passende Sache", sie hat Mode studiert, kennt sich mit der Textilindustrie bestens aus. "Ich fühle mich wohl hier", sagt sie und lächelt. Im Betrieb habe man stets "eine Mords-Gaude", sagt Kollegger mit Blick zu seiner Tochter. Es ist ein Gespann, das funktioniert, und man sei "sehr glücklich" darüber.
Im Wandel der Zeit
Nicht immer wäre in den letzten 215 Jahren alles eitel Sonnenschein gewesen. In den Höchstzeiten beschäftigte man 100 Mitarbeiter. Angefangen als Färberei und Bleicherei, nach dem Krieg sattelte man um, handelte mit heimischen Leinen. Dann, im 20. Jahrhundert, kam die Textilreinigung und Wäscherei dazu.
Filialen und Abnahmestellen
Doch der Mitbewerb schlief nicht, es gab Zeiten mit 20 Wäschereien in Villach, erzählt Kollegger. "Heute gibt es keine Handvoll mehr." Wie man es selbst denn mehr als 215 Jahre lang schaffte, als Unternehmen erfolgreich zu bestehen? "Na, zum einen", erzählt Kollegger, "haben wir uns vergrößert". Die Standorte sind in Klagenfurt, Spittal und Villach, zudem gibt es mehrere Abnahmestellen in Oberkärnten.
Im Fokus: die Qualität
"Und aber das Wichtigste", sagt der Senior-Chef, "ist einfach die Qualität. Und das wissen unsere Kunden". Mit manchen, erklärt er, könne man nicht nur nicht, sondern wolle man gar nicht mithalten. "Qualität kann man nicht verschenken", weiß er. Und dabei geht es nicht nur um Fragen des Materials, "ich habe ausgebildete Schneiderinnen, treue Mitarbeiter, die sind unser Kapital, und die gehören fair bezahlt. Wenn sich jemand beschwert, dass ein Reißverschluss fast so viel kostet wie eine Hose vom Diskonter – Na dann viel Spaß mit der neuen Hose", sagt Kollegger und ergänzt: "Wer billig kauft, kauft teuer."
Viele Stammkunden
Zu ihnen kommen viele Stammkunden, viele bringen ihr "besonderes Gewand". "Dirndln oder Abendgewänder, ein gutes Sakko". Er selbst, erzählt Kollegger, würde sich freuen, wenn Menschen wieder mehr Bewusstsein für hochwertige und nachhaltig produzierte Kleidung an den Tag legen würden. "Die Chemikalien, mit welchen unsere Kleidung bearbeitet wird, landen schlussendlich in unseren Abwässern."
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Zur Sache
Jubiläum: Im Jahr 2020 feiert man 215 Jahre Bestehen
Mitarbeiter. 24
Standort Villach: 2.000 Quadratmeter
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