Europas erster Zollfreikorridor auf Schiene
Fürnitz liegt künftig am Meer

Bei der Pressekonferenz in Villach waren auch italienische Vertreter mit dabei. Von links: Gabriele De Stefano (Geschäftsträger a.i. der italienischen Botschaft in Wien), Landesrat Sebastian Schuschnig, Andreas Matthä (Vorstandsvorsitzender ÖBB-Holding-AG), Zeno D'Agostino (Präsident Hafen Triest und Monfalcone), Maurizio Cociancich (Vorstandsvorsitzender ADRIAFER) | Foto: MeinBezirk.at
  • Bei der Pressekonferenz in Villach waren auch italienische Vertreter mit dabei. Von links: Gabriele De Stefano (Geschäftsträger a.i. der italienischen Botschaft in Wien), Landesrat Sebastian Schuschnig, Andreas Matthä (Vorstandsvorsitzender ÖBB-Holding-AG), Zeno D'Agostino (Präsident Hafen Triest und Monfalcone), Maurizio Cociancich (Vorstandsvorsitzender ADRIAFER)
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Direkt von Triest ins Logistik Center Austria Süd: In Kärnten soll Europas erster Zollfreikorridor auf der Schiene entstehen.

VILLACH/FINKENSTEIN. Um Gütertransporte auf die Schiene zu verlagern und den Wirtschaftsstandort Kärnten noch attraktiver zu machen, wollen die ÖBB in enger Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten das Logistik Center Austria Süd in Fürnitz stärken. Konkret soll das mit einem Schienen-Zollfreikorridor zwischen Triest und Fürnitz passieren. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde das Projekt heute in Villach vorgestellt. „Die Regionen sind zutiefst freundschaftlich verbunden und wirtschaftlich verflochten. Zudem erlebt die Bahn im Zuge der CO2-Reduktion eine Renaissance, das ist eine wirtschaftliche Chance für den gesamten Raum“, sagt Wirtschafts- und Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig. Kärnten könne von diesem in Europa einzigartigen Korridor enorm profitieren.

Weniger Bürokratie

In Kürze bedeutet das Vorhaben konkret: Durch den zollfreien Korridor soll ein möglichst einfacher, wesentlich unbürokratischer Prozess für die Wirtschaft entstehen. Die Container kommen in Triest direkt auf den Zug, die Zollabwicklung passiert dann erst in Österreich. Ein komplexes Vorhaben, werden doch die administrativen Schritte zweier Staaten digital zusammengefasst, denn auch soll der noch hohe Anteil an nötigen Papieren beim Zoll digitalisiert werden. Somit gesehen liegt Fürnitz damit direkt am Meer, direkt am Hafen.

Hafen wird ausgebaut

In Villach anwesend war auch Zeno D’Agostino, Präsident Hafen Triest und Monfalcone: „Die Anzahl der Züge im Hafen lag vor wenigen Jahren noch bei unter 6000. Heuer waren es bereits mehr als 10.000, das zeigt, wie wichtig der Zug geworden ist, wir investieren derzeit 150 Mio. Euro in den Hafen. Bis 2026 wird es drei Stationen für Züge im Hafen geben. Die Zollabwicklung von Triest nach Fürnitz zu verlegen scheint auf den ersten Blick für uns ein Verlustgeschäft zu sein, auf die lange Sicht ist es aber auch für uns mit Wachstum und zusätzlichem Wert verbunden.“

Villach liegt günstig

Auch Andrea Matthä, CEO ÖBB, und gebürtiger Villacher betont: „Wenn wir dem Klimawandel entgegen wirken wollen, braucht es mehr Verlagerung auf die Schiene. Villach liegt da sehr günstig, über seine Achsen bewegen sich jährlich 40.000 Tonnen an Gütertransport – auf Straße und Schiene.“ Durch die Verzollung erst in Fürnitz können auch regional entsprechende Wertschöpfungungsschritte dazukommen und weitere Geschäftsmöglichkeiten entwickeln. „Es wird sich langsam entwickeln, aber dieser Zollkorridor ist eine große Chance und gerade in Fürnitz gibt es noch viele Ressourcen“, ist Matthä überzeugt. Für die Zukunft des Standortes bedeutet dies, dass man Schritt für Schritt im Wachstum mitgeht, so gibt es Pläne und Möglichkeiten, den Standort entsprechend auszubauen. Matthä: „Bis 2040 werden wir die Leistungsfähigkeit des österreichischen Bahnnetzes um 100 Prozent steigern, durch drei Dinge: Den Ausbau der Infrastruktur, durch die Digitalisierung die dichtere Zugfolgen ermöglicht und Fahrzeuge, die längere Züge zulassen – hier spielt künftig auch die digitale Kupplung eine große Rolle.“

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