Nur 2,5 Prozent Erhöhung
Villach beschließt Mietpreisbremse für zwei Jahre
Am Freitag wird im Villacher Gemeinderat erstmals eine Mietpreisbremse fixiert: Zwei Jahre lang wird in Stadtwohnungen die Miete nur um 2,5 Prozent steigen. Schon im ersten Jahr beträgt die durchschnittliche Ersparnis pro Wohnung rund 300 Euro.
VILLACH. Horrende Inflationswerte machen Wohnen für immer mehr Menschen zum unleistbaren Luxus. Eine effiziente Gegenmaßnahme wäre eine bundesweite Mietpreisbremse für alle Wohnungen. Ein Erhöhungswert, der deutlich unter der Teuerungsrate liegt, würde die Menschen spürbar und nachhaltig entlasten.
2,5 statt 8,6 Prozent Erhöhung
"Leider kann sich die Bundesregierung zu diesem wichtigen Schritt für die Bevölkerung nicht durchringen", sagt Villachs Bürgermeister Günther Albel. Zumindest in Villach werden jetzt allerdings Maßnahmen gesetzt. Am kommenden Freitag wird der Gemeinderat mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ, ÖVP und ERDE eine Mietpreisbremse für stadteigene Wohnungen beschließen. Für die Jahre 2023 und 2024 wird eine maximale Miet-Erhöhung von 2,5 Prozent fixiert. Das liegt weit unter dem inflationsbedingt hohen Richtwert von 8,6 Prozent, der in Villach, wie im restlichen Österreich, gedroht hätte.
3.000 Mieter betroffen
"So einen Schritt mussten wir als Stadt noch nie setzen", sagt Albel. "Es entspricht aber meinem Verständnis von politischer und sozialer Verantwortung, in schwierigen Zeiten außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen." Die Villacher Mietpreisbremse wird für 1.345 Wohnungen gelten, in denen knapp 3.000 Menschen leben. Sie werden sich bereits im ersten Jahr im Schnitt rund 300 Euro pro Haushalt sparen. Im zweiten Jahr wird diese Summe auf insgesamt 400 bis 600 Euro steigen – je nachdem, wie hoch die Inflation sein wird.
Kärntner Städtebund-Modell
"Diese Mietpreisbremse zeigt, dass die Stadt Villach besonders in herausfordernden Zeiten ganz genau weiß, auf welcher Seite sie zu stehen hat: Auf jener der Bürgerinnen und Bürger", sagt Wohnungsreferent Stadtrat Erwin Baumann. Villach ist damit die erste Stadt, die auf ein Mietpreisbremsen-Modell zurückgreift, das der Städtebund Kärnten unter Obmann Günther Albel in den vergangenen Tagen entwickelt hat. Das Modell ist auf freiwilliger Basis für alle Kärntner Gemeinden und bei insgesamt rund 10.000 Wohnungen anwendbar.
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