Zur Sommersonnenwende brennen wieder die Johannisfeuer...
Um die Nacht zu erhellen, werden auf den Bergkuppen
SONNENFEUER gezündet.
Sie sollen vor Hagelschlag, Mißwachs und schlechter Ernte schützen
und werden spätabends angezündet;
wenn die Dämmerung bereits eingesetzt hat.
Auch entlang der schönsten Rheinabschnitte
von Rüdesheim über Bonn bis Koblenz,
finden jährlich die Feuerwerksspektakel: "Rhein in Flammen" statt!
So kurz wie in diesen Tagen sind die Nächte nie mehr im Jahr,
und deshalb wurden sie schon in heidnischen Zeiten
von unseren Vorfahren durchtanzt und durchgefeiert
und Sonnenfeuer gezündet; so auch in meiner alten Heimat, im Rheintal.
Wenn die Flammen knistern und zum Himmel lodern,
springen jauchzend die jungen Burschen und Mädchen
über die brennenden Holzscheite.
Man glaubt an die reinigende Kraft des Feuers und nimmt an,
dass der Sprung über die Flammen den Tänzer
das ganze Jahr über vor Krankheit bewahren konnte.
Auch sollte an diesem Tag, in den frühen Morgenstunden
das gelbblühende Johanneskraut gebrockt werden;
eine wirkungsvolle, reinigende, heilende Heilpflanze.
Zu finden an lichtdurchfluteten Waldrändern;
wächst doch für ein jedes Wehwehchen, ein Pflänzchen in Mutter Natur!
Das üppige Blühen in der Natur hat seinen Höhepunkt erreicht;
auch der Garten vor unserem Hause schläft nicht;
hat doch der Juni die kürzesten Nächte des Jahres!
Im Grasgarten zwischen Hecken und Büschen
irren Glühwürmchen mit kalten Phosphorlaternen munter hin und her,
selbst sie haben mit Sommerbeginn ihre "Laternen entzündet".
Mit der Sommersonnenwende duftet der Jasmin so betörend,
und die Türkenbundlilie hat sich weit geöffnet,
um einen Nachtschwärmer zu empfangen,
der sich an ihrem süßen Nektar berauscht.
Jetzt öffnet auch die Nachtviole, die Königin der Nacht,
ihre roten Blüten und duftet und duftet!
In den Zweigen der Linde singt die Nachtigall;
weil es die Stunde der Sommersonnenwende ist?
Im Sumpf der Sumpfrohrsänger ihr antwortet,
aber so lieblich wie die Nachtigall kann er nicht musizieren.
Hildegard Stauder
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