"Sollte sich um seine Baustellen kümmern"

VILLACH. Die WOCHE berichtete vergangene Ausgabe über den Bau der Lärmschutzwand am Vassacher Feld. Diese sollte bereits im Mai fertiggestellt sein, passiert war bis dato nichts. Der zuständige LR Martin Gruber sicherte nun einen Bau bis Juni zu. Auch Stadtrat Harald Sobe bezog zu dem Thema Stellung, er wolle erst einmal die "Wirkung der Wand" abwarten und stellte ein mögliches Tempolimit in den Raum. Ein offenbar heikles Thema. Nun meldete sich auch Stadtrat Christian Pober zu Wort. Die Thematisierung des Bauvorhabens seitens SR Sobe wäre aus Sicht Pobers "reiner Populismus".

Andere Probleme

"Er will nur von seinen Baustellen ablenken. Die Lärmschutzwand an der B100 für den Bereich, wo die Häuser schon seit Jahrzehnten stehen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Lärmschutzwand besteht, wird kommen. Die Frage, warum der ehemalige Landesrat Köfer im Wahlkampf eine Tafel aufstellen ließ mit Baubeginn Mai, ohne zu wissen, ob er dann noch Landesrat ist, muss jeder für sich beantworten." Dem Stadtrat zufolge solle sich Sobe lieber um "seine Baustellen" kümmern, "sei es der desolate und für ältere Menschen gefährliche Gehsteig in Zauchen, die Schlaglochpiste Pogöriacher Straße, die Völkendorfer und Möltschacher Straße oder die Italienerstraße. Ebenso das Verkehrschaos in der Innenstadt, weil er immer noch kein Konzept für die Sperre der Draulände hat. Hier lehnte er ja meinen Vorschlag eine Kreisführung durch die Widmanngasse mit zusätzlichem Parkplatz am Kaiser Josef Platz ab", sagt Pober. Auch die Taxis in Villach hätten durch den verlorenen Taxistand in der Lederergasse Probleme, die gelöst werden müssen. "Ganz zu schweigen von der Verkehrsbelastung in Lind durch die Einbahnregelung und die Sperre beim Bahnübergang."

"Verstehe Aufregung nicht"

Die Aufgeregtheit seines Kollegen könne Sobe selbst nicht nachvollziehen. "Ich habe mich lediglich der Sorgen und Bedenken der Bürger angenommen." Was Zauchen anbelangt, so müsse sich Sobe erst ein Bild von der Lage vor Ort machen. In Punkto Pogöriacher Straße gebe es bereits ein Konzept. Wie weit die infrastrukturellen Maßnahmen inkl. Gehsteig realisiert werden, sei auch eine budgetäre Frage. Auch die Völkendorfer Straße sei bereits in der Projektphase. "Was will der Herr Pober noch mehr? Wir sind auf Schiene." Der Kritik für das Konzept Draulände kann Sobe nichts abgewinnen, "alle Beteiligten wurden an einen Tisch gesetzt. Wenn der eine oder andere nicht anwesend war und sich nachher beschwert, dann kann ich das nicht ändern." Einige weitere Punkte, wie Lind, dürfte der vorangegangene LR wohl etwas "verschlafen" haben, meint Sobe, der aber zuversichtlich ist. "Ich vertraue da Herrn Gruber, dass er die Sache in die Hand nimmt."