Leserbrief von Josef Krempl
95-Jährige bekommt keinen Platz im Heim

Eine 95-Jährige aus Attnang-Puchheim würde gerne ins Altenheim ziehen, bekommt dort aber bisher keinen Platz. (Symbolbild). | Foto: Yuri Arcurs/PantherMedia
  • Eine 95-Jährige aus Attnang-Puchheim würde gerne ins Altenheim ziehen, bekommt dort aber bisher keinen Platz. (Symbolbild).
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Josef Krempl aus Attnang-Puchheim kritisiert in einem Leserbrief die Entscheidung des Sozialhilfeverbands Vöcklabruck (SHV) die Altenpflege zu zentralisieren. Die BezirksRundSchau berichtete. 

ATTNANG-PUCHHEIM. Meine Mutter wurde im März dieses Jahres 95 Jahre alt. Zur Zeit lebt Sie immer noch allein zu Hause. Sie hatte bisher außer Kleinigkeiten keine gesundheitlichen Probleme. Seit einiger Zeit ist allerdings ein massiver Abbau Ihrer körperlichen Vitalität zu beobachten. Seit Kurzem hat sie auch Probleme mit der Atmung. 

Nun wollte Sie in ein Pflegeheim, da Sie hier mit einer guten Versorgung gerechnet hatte. Eine Unterbringung in Attnang Puchheim war für 14 Tage möglich. In dieser Zeit ist sie wieder aufgeblüht. Leider wurde eine endgültige Aufnahme im Heim durch den Sozialhilfeverband mit der Begründung abgelehnt, dass Sie nur Pflegestufe drei hat und andere viel schlechter beisammen sind. Ich möchte hervorheben, dass die zuständige Person sehr nett und einfühlsam war, sie jedoch an Ihre Vorgaben gebunden ist. Seit der Bewilligung der Pflegestufe drei hat meine Mutter gesundheitlich massiv abgebaut.

Zuhause mit ihren Ängsten

Sie ist nun wieder zu Hause mit all Ihren Ängsten und Sorgen. Muss sie erst fallen, sich schwer verletzen und womöglich stundenlang ohne Hilfe irgendwo liegen damit etwas geschieht? Pflegepersonal ist leider ebenfalls sehr schwierig zu bekommen und privat ausgesprochen teuer. Ich find es für einen sozialen Staat wie Österreich beschämend, wenn so mit unserer älteren Generation umgegangen wird. Ich frage mich auch, wie wird es meiner Generation ergehen, die aus den geburtenstärksten Jahrgängen besteht?

Eine Zentralisierung der Kompetenzen ist für Betroffene kontraproduktiv, da die bestimmenden Personen die Bedürftigen weder kennen, noch ihre Lebenssituation einschätzen können. Die derzeitigen Kontrollen durch Ärzte sind ebenfalls zu hinterfragen, da Alte Menschen sich nur ungerne helfen lassen und sich bei Kontrollen möglichst gesund und selbständig geben.

Die Erziehung von sechs Kindern hat meine Mutter in jungen Jahren gefordert. Solange es ihr möglich war hat sie ihren Haushalt mit allem, was dazugehört, selbst erledigt. Zusätzlich hat sie jeden Tag ihren Spaziergang, am Schluss mit Rollator gemacht. Dafür, dass sie auf ihre Gesundheit geachtet hat, wird sie nun bestraft.

Ein Leserbrief von Josef Krempl aus Attnang-Puchheim. 

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