Beste Job-Chancen für Schulabgänger

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BEZIRK. Das Angebot ist groß: Ende Februar waren beim AMS 80 Lehrstellensuchende gemeldet. Demgegenüber standen 400 freie Lehrstellen. „Rund 100 davon sind sofort verfügbar, der Rest ab Sommer oder Herbst“, erklärt Karin Gerhart, Leiterin des Arbeitsmarktservice Vöcklabruck. „Jene, die vorgemerkt sind, müssten eigentlich eine Stelle finden“, sagt sie. Trotzdem würden jedes Jahr Jugendliche übrigbleiben. Ein Grund dafür ist die Größe des Bezirkes, Wohnort und Lehrplatz liegen manchmal einfach zu weit auseinander. Außerdem passten die Wünsche der Jugendlichen oft nicht zum Angebot. „Viele Mädchen wollen Einzelhandel, Büro oder Friseurin lernen“, erklärt Gerhart. In die Gastronomie, wo im Bezirk ein großer Bedarf herrsche, würden sie nicht unbedingt wollen.
Ein großer Teil der Burschen suche im Metallbereich. Dort würden auch viele Lehrlinge gebraucht, erklärt Gerhart, die Mädchen Mut zu dieser Ausbildung machen will. Die Entlohnung sei viel höher als in den klassischen Frauenberufen. „Eine Lehre ist eine gute Basis für die Zukunft. Im Metallbereich gibt es nicht nur viele Lehrstellen, sondern auch viele Facharbeiterjobs.“ Gerhart empfiehlt Jugendlichen, die mit der Schule fertig werden, sich bereits in den Weihnachts- oder Semesterferien beim AMS lehrstellensuchend vorzumerken. Jene, die zu spät kommen oder ein schlechtes Zeugnis haben, hätten bei der Suche oft Schwierigkeiten. Ebenso jene mit Defiziten bei der Sozialkompetenz. Derzeit sind im Bezirk Vöcklabruck 677 Personen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos gemeldet (Stand Ende Februar 2012). Jeder fünfte Arbeitslose ist somit ein Jugendlicher.
Dazu kommen noch etliche U-Boote, junge Menschen, die sich nach der Schule nirgends melden. Die Arbeiterkammer schätzt die Anzahl auf rund 1100. Dass es so viele sind, glaubt Gerhart nicht. „Aber es kommen immer wieder welche, die zwei, drei Jahre daheimgesessen sind“, erzählt sie. „Je älter sie sind, umso schwieriger wird’s“.

Das sagen die Experten:

„Wir gehen mit Workshops in die Schulen. Wir wollen schauen, dass keiner durch den Rost fällt. Für jene, die noch keine Lehrstelle haben, startet im April das Projekt „Jobcoaching“, das eine Potentialanalyse beinhaltet. Bei manchen Jugendlichen besteht ein Nachholbedarf bei sozialer Kompetenz. Das ist eine Herausforderung für die Öffentlichkeit.“
Elisabeth Sturm, Jugendservicestelle Vöcklabruck

„Die Demographie wirkt sich aus: Die Schulabgänger werden immer weniger. Seit vier, fünf Jahren gibt es im Bezirk mehr offene Lehrstellen als Suchende. Die Unternehmen haben zunehmend Probleme, geeignete Lehrlinge zu finden. Der Wunschlehrberuf ist nicht immer möglich. Eine Mindestqualifikation ist notwendig.“
Wolfgang Hochreiter, Bezirksstellenleiter der WKO Vöcklabruck

„Im Handel gibt es viele Lehrstellenangebote, aber die Schüler haben noch keine Zusagen. Im
Fachbereich Büro sind es wenige: Hak/Hasch-Absolventen sind eine große Konkurrenz. In den technischen Berufen schaut es hingegen recht gut aus. Die Firmen können sich die Schüler aber aus-
suchen und berücksichtigen die Noten.“
Angela Riedl, Direktorin Polytechnische Schule Vöcklabruck

Hilfe bei Berufswahl, Lehrplatz- oder Jobsuche bietet das Jugendservice Vöcklabruck in der Parkstraße 2 a (Tel. 07672/75700). Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr. Viele Infos gibt es auch auf www.jugendservice.at. Auf der Homepage findet man auch die Broschüre „First Step. Dein Einstieg ins Berufsleben“, die viele Tipps gibt.
Die Lehrlings- und Bildungsmesse am 19. und 20. April in der Reva-Halle in Vöcklabruck ist eine gute Gelegenheit, sich zu informieren. Neben allen Schulen werden auch 20 bis 25 Betriebe mit dabei sein.

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