Waffen abgenommen
BH Vöcklabruck baut Sicherheitskontrolle weiter aus
Bei den Sicherheits-Checks in der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck wurden in den ersten drei Monaten 559 Messer abgenommen. Ein Waffenverbot für die Regauer "Ausgehmeile" ist kein Thema.
BEZIRK VÖCKLABRUCK (ju). "Für mich sind diese gesellschaftspolitischen Entwicklungen sehr besorgniserregend", sagt Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner angesichts einer ersten Bilanz der Sicherheitskontrollen. Die ständige Personen- und Gepäckskontrolle in der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck gibt es seit 1. Oktober 2018, bis Jahresende wurden 15.203 Personen untersucht. In diesen ersten drei Monaten nahmen die Sicherheitsmitarbeiter unter anderem 559 Messer mit einer Klingenlänge über sechs Zentimeter, zwei Pistolen und 34 Pfeffersprays ab.
Auch wenn sie für die Kunden mit Unannehmlichkeiten verbunden seien, so ist der Bezirkshauptmann überzeugt davon, dass die Sicherheitskontrollen wichtig und richtig sind. Der Check im Eingangsbereich wird bereits im Frühjahr ausgebaut. "Wir haben dann auch ein Röntgengerät, Schließfächer und einen größeren Warteraum."
Nein zu Waffenverbotszone
Bei einer Massenschlägerei vor knapp zwei Wochen wurde in Regau ein 29-jähriger Mann durch einen Messerstich getötet. Bei einem Sicherheitsgipfel hat man deshalb auch über ein Waffenverbot für die Regauer "Ausgehmeile" gesprochen. "Von Seiten der Bezirkshauptmannschaft wurde erläutert, dass Regau ganz sicher kein Brennpunkt in puncto Straftaten ist und man aus diesem Grund auch keine Waffenverbotszone braucht", erklärt Bürgermeister Peter Harringer. Eine solche Zone gebe es auch sonst nirgends im Bezirk.
Ein "taugliches Mittel" zur Verbesserung der Sicherheit im Ort sei jedoch, die Sperrstunde in einer Regauer Diskothek auf vier Uhr vorzuverlegen. Er werde dem Wunsch von Polizei und BH nachkommen und die Verlängerung der Öffnungszeit bis sechs Uhr Früh widerrufen, kündigt Harringer an.
Intensität der Gewalt steigt
Für den Gewaltpädagogen Michael Eichinger, am Bezirkspolizeikommando für Kriminalprävention zuständig, gibt es trotz der jüngsten Vorfälle keine Hinweise für eine steigende Gewaltbereitschaft. "Aber die Intensität der Gewalt nimmt zu. Man lässt sich auch einfach weniger gefallen", so Eichinger.
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