Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck
Die stillen Helden im Krankenhaus

Thomas Saxer und Kerstin Grieshofer (oben), Susanne Ablinger und Thomas Wienerroither | Foto: OÖG
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VÖCKLABRUCK. Seit einem Jahr bestimmt die Covid-Pandemie zu einem großen Teil unser Leben. Gesundheitseinrichtungen sind besonders gefordert, und zu Recht werden Ärzte und Pflegekräfte als "Helden des Alltags" gefeiert. Doch in einem Spital wie dem Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck sind auch viele andere Berufsgruppen in ihrer Arbeit von den Auswirkungen der Infektionskrankheit betroffen.

Physiotherapie mit Schutzkleidung

Seit November ist der Physiotherapeut Thomas Saxer für die Betreuung der Covid-Patienten auf der Isolierstation zuständig. Die Schutzkleidung erschwert die Arbeit, besonders die Kommunikation wird durch die Maske zur besonderen Herausforderung. Die Arbeit ist in zweifacher Hinsicht sehr belastend. Das ständige Tragen der Schutzkleidung verlangt einem körperlich einiges ab. Außerdem schwingt immer ein wenig die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus mit. "Das wird jetzt aber mit der Impfung bestimmt besser", ist Saxer überzeugt.

Impfstraße organisieren

"Durch die Pandemie sind viele neue, aber auch spannende Projekte hinzugekommen, die es vor Covid nicht gegeben hat", sagt Kerstin Grieshofer, Projekt- und Prozessmanagerin im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Dazu gehört etwa die Gesamtorganisation der Impfstraße für die über 80-jährigen Menschen genauso wie das Management der Impfungen für die Mitarbeiter. "Diese Arbeiten sind sehr zeitaufwändig und mit innerem Stress verbunden, weil es hier keine Lücken geben darf." Für die Familie bleibt der Mutter zweier Töchter momentan weniger Zeit. "Aber das wird sich hoffentlich wieder ändern."

Alltägliche Gesten fehlen

"Meine tägliche Arbeit hat sich als Palliativpsychologe in vielerlei Hinsicht verändert. So ist es für mich deutlich schwieriger, mit sterbenden oder unheilbar kranken Menschen in Kontakt zu kommen, weil man die Mimik aufgrund der FFP2-Maske kaum sehen kann", sagt Thomas Wienerroither von der Klinischen Psychologie im Vöcklabrucker Klinikum. "Das ist vor allem dann problematisch, wenn die nonverbale Kommunikation aufgrund einer fortgeschrittenen Erkrankung an Bedeutung gewinnt." Auch das Fehlen alltäglicher Gesten wie ein Händedruck zur Begrüßung oder zur Verabschiedung erweise sich im psychologischen Arbeiten als erschwerend. "Damit geht einerseits viel an Information über den Menschen verloren, andererseits sind die Möglichkeiten reduziert, Menschen in besonders belastenden Situationen Halt zu geben."

Bindeglied nach innen und außen

Die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Susanne Ablinger arbeitet im Entlassungsmanagement und in der Überleitungspflege. "Wir haben gemeinsam mit unseren Kolleginnen der Klinischen Sozialarbeit die Funktion eines Bindegliedes zwischen Patient, Angehörigen, Klinikum und den Betreuungsbereichen außerhalb des Krankenhauses", erklärt sie. Alle persönlichen Beratungsgespräche werden per Telefon und E-Mail abgewickelt. "Worüber sich die Angehörigen sonst selbst ein gutes Bild machen konnten, müssen wir jetzt individuell und möglichst genau kommunizieren."

Zur Sache

• 2020 wurden an den drei Klinikum-Standorten Vöcklabruck, Gmunden und Bad Ischl insgesamt 983 covidpositive Patienten behandelt, 150 Menschen sind infolge der Infektion im Salzkammergut Klinikum verstorben.
• Besucher sind verpflichtet, beim Betreten des Klinikums eine FFP2-Maske zu tragen. An der Schleuse findet eine automatische Fiebermessung statt und es gibt einen Check mittels Fragebogen.
• Patienten, die länger als eine Woche im Spital aufgenommen sind, dürfen einmal pro Woche von einer Person besucht werden.
• Ausnahmen – minderjährige Patienten: pro Tag zwei Besucher. Unterstützungsbedürftige​​ Patienten: zwei Personen pro Tag. Schwangere: bei und nach der Entbindung höchstens eine Person. Menschen in kritischen Lebenssituationen bzw. Sterbende: pro Tag ein Besucher. Besuchszeit: 14 bis 18 Uhr.

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