Auszeichnung für Freiwillige
"Florian" würdigt das Ehrenamt
Der Ehrenamtspreis "Florian" holt Menschen vor den Vorhang, die sich für andere engagieren.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Tag für Tag setzen sich zahlreiche Oberösterreicher selbstlos für ihre Mitmenschen ein. In unserem Bundesland werden pro Woche 2,8 Millionen Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Das Potenzial freiwilliger Tätigkeit ist aber bei Weitem noch nicht erschöpft. Laut einer Umfrage sind 270.000 Personen in OÖ an einer ehrenamtlichen Aufgabe interessiert. "Oberösterreich ist ein Land des Miteinanders und des Zusammenhalts. Das hat unser Land stark gemacht. Und das ist gerade angesichts großer Herausforderungen wichtiger denn je. Dazu gehört auch die Bereitschaft vieler Menschen, mehr zu tun, als sie tun müssten", so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). "Für ehrenamtliches Engagement können wir nicht genug danken", ergänzt Othmar Nagl, Generaldirektor der OÖ Versicherung. Die BezirksRundSchau holt deshalb alle zwei Jahre gemeinsam mit ihren Partnern Oberösterreichische Versicherung, Land Oberösterreich und ORF Oberösterreich die engagierten Freiwilligen in unserem Land vor den Vorhang und vergibt in jedem Bezirk den Ehrenamtspreis "Florian". Aus den Bezirkssiegern wählt eine Jury den Landessieger. Der Sonderpreis "Jung und engagiert" hebt die Jugendarbeit hervor.
Gut gegen Verschwendung
Einer, der sich seit mehr als zehn Jahren im Bezirk engagiert, ist Hermann Bachinger. Der 67-Jährige hat 2012 den Rot-Kreuz-Markt in Vöcklamarkt mitgegründet und kümmert sich seitdem um die Organisation des Ladens. Mit ihm zusammen arbeiten noch 44 andere Ehrenamtliche und eine Hauptberufliche im Markt, manche im Laden, andere organisieren Lebensmittel. Auf die Idee haben ihn Verwandte gebracht, als er nach einer sinnvollen Beschäftigung für seinen Ruhestand suchte. "Ich war in der Pension, hatte Zeit und war interessiert", erklärt Bachinger. "Und es ist gut, etwas gegen die Lebensmittelverschwendung zu tun und dabei auch den Leuten zu helfen."
Wie er selbst sind viele seiner Kunden schon älter: "Es kommen viele Pensionisten mit Mindesteinkommen, aber auch viele Alleinerziehende." Etwa 350 Kunden aus 125 Haushalten besuchen regelmäßig den Rot-Kreuz-Markt. Laut Bachinger gibt es aber deutlich mehr, die Anspruch hätten. "Gerade am Land ist es vielen Leuten unangenehm, zu uns zu kommen." Durch die aktuellen Teuerungen hätte der Markt aber trotzdem mehr Zulauf bekommen. Und auch vorher habe es schon schwierige Phasen gegeben. "Ein paar Mal war es schon sehr herausfordernd, zum Beispiel als viele Flüchtlinge gekommen sind", erzählt Bachinger. Trotzdem kann er jedem eine ehrenamtliche Beschäftigung ans Herz legen: "Viele meiner Kollegen sind schon älter, fast alle sind Pensionisten. Man braucht eh eine Beschäftigung, und so kann man etwas Nutzbringendes tun, und man kann etwas Positives bewirken."
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