Feuerwehr im Einsatz
Hagelunwetter sorgt für enorme Schäden
Ein Hagelunwetter verwüstete teils ganz Ortschaften und führte zu hunderten Feuerwehreinsätzen.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Ein schweres Unwetter zog am Abend des 22. Juni eine Spur der Verwüstung durch unser Bundesland. "Innerhalb von 24 Stunden entstand in der Landwirtschaft in Oberösterreich durch schwere Hagelunwetter ein Gesamtschaden von 22 Millionen Euro“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger. Im Bezirk Vöcklabruck waren die Schäden in einigen Gemeinden verheerend. "Zell am Moos, Tiefgraben und Mondsee hat es besonders schwer getroffen", erzählt Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Hufnagl. Danach zog das Unwetter über St. Georgen, Attersee, Seewalchen und Schörfling bis nach Vöcklabruck weiter. Im Abschnitt Mondsee wurden mehr als 200 Einsätze vermeldet. 28 Feuerwehren rückten dabei mit 261 Feuerwehrfrauen und -männern sowie 48 Fahrzeugen zur Hilfe aus. Eine eigene Stabsstelle wurde zur Koordinierung im Feuerwehrhaus Mondsee eingerichtet. Auch nach der Unwetternacht standen die Feuerwehren noch an mehreren Tagen im Einsatz, um Notmaßnahmen bei zerstörten Dächern zu setzen. Für Michael Backmann, Meteorologe bei Blue Sky Wetteranalysen, war das Unwetter eines der stärksten in den letzten Jahren. In seiner Intensität lasse es sich mit dem Unwetter im Juli 2000 vergleichen, das die Region schwer verwüstete. Für die Zukunft sieht der Meteorologe auch in Dürren oder Überflutungen ein Risiko: "Früher hat man alle vier Tage von einem Wetterwechsel gesprochen. Einige Modelle zeigen, dass sich dieser Zeitraum verlangsamen werde. Längere Dürreperioden oder Überflutungen durch enorme Niederschlagsmengen könnten so auftreten."
"Warnungen ernst nehmen"
"Wo der Hagel niedergegangen ist, hat man eine brachiale Gewalt gespürt. Man darf diese Kraft nicht unterschätzen und sollte unbedingt in einem geschützten Bereich bleiben", so Landesfeuerwehrkommandant und Zivilschutz-Bezirksleiter Robert Mayer. Der Schwanenstädter ersucht die Bevölkerung, Unwetterwarnungen ernst zu nehmen und das eigene Hab und Gut bestmöglich zu schützen: "Für die Feuerwehren ist es wichtig, dass jeder selbst vorsorgliche Maßnahmen trifft. Wir bekommen in solchen Situation hunderte Notrufe in kürzester Zeit und können leider nicht allen gleichzeitig helfen. Oftmals können kleine Sicherungsmaßnahmen schon einiges verhindern." Das Gesamtausmaß der Schäden steht zwar noch nicht fest, das Unwetter sorgte aber für Totalschäden an vielen Autos, zerstörte dutzende Hausdächer völlig und traf die Landwirtschaft schwer. Die Feuerwehren kümmerten sich auch um umgestürzte Bäume und überflutete Keller und Straßen. "Teilweise waren Hagelkörner mit sechs bis sieben Zentimeter Durchmesser dabei. Die Verwüstung war enorm", so Hufnagl.
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